CIA-Cyber-War: Der Skandal, der keiner sein darf

There is no higher God than truth“  (Mahatma Gandhi)

Die jüngsten Enthüllungen von Wikileaks – die CIA als globale, skrupellose Cyber-Gestapo – haben nur ein geringes Medienecho ausgelöst und auch der politische „Fall-out“ ist minimal. Das ist natürlich kein Zufall. Zum Thema „Empörungsmanagement“ bzw. „Demokratie-Management durch Softpower-Techniken“ (dank Professor Rainer Mausfeld  bzw. KenFM  einem breiteren Publikum zugänglich)  wird hier quasi  aktueller Anschauungsunterricht geliefert.

Wir können an diesem Beispiel erkennen, wie die Medien systematisch dazu genützt werden, unsere Gedanken und Gefühle zu steuern um damit die Empörung über inakzeptable politische Zustände (aus der ja Widerstand erwachsen könnte) im Keim zu ersticken. Anders formuliert:

Die „Herde“ (das Volk) muss (gedanklich) in die vorgeschriebene Richtung getrieben werden …und die heißt: America is good. Russia is bad. (& Fuck the EU…)

(Die Details über die technischen Komponenten von „Vault 7“  werden hier nicht näher erörtert, das kann man ja an anderer Stelle, in Fachmagazinen nachlesen.) Ein Satz ist mir besonders in Erinnerung geblieben:

Auch Sicherheitsanbieter sind in den Dokumenten des Auslands-nachrichtendienstes genannt. Es scheint somit kein Betriebssystem und keine Soft- und Hardware vor den Cyber-Waffen der CIA sicher zu sein.“

Hervorheben möchte ich aber das „Password“ (eigentlich ein Satz), mit dem Wikileaks den Zugang zu „Vault 7“ geöffnet hat:

RELEASE: CIA Vault 7 Year Zero decryption passphrase:

SplinterItIntoAThousandPiecesAndScatterItIntoTheWinds 

— WikiLeaks (@wikileaks) March 7, 2017


(Ich möchte sie) „in tausend Stücke zerschlagen und in alle Winde verstreuen“, warum ist dieser Satz hier von enormer Bedeutung und wer hat ihn gesagt?

Gesagt hat diesen Satz Präsident John F. Kennedy und bezogen war er auf die CIA, also die „Central Intelligence Agency“ der USA.

Ein „Geheimdienst“ dessen Macht so groß ist, dass er nur mehr als „Staat im Staat“ bezeichnet werden kann.

Das war auch der Grund, warum „JFK“ diese unheimliche Macht zerschlagen wollte.  Seine brutale Ermordung am 22. November 1963 war ja ein klares Signal, wer hier tatsächlich der „Commander in chief“ ist (der Präsident jedenfalls nicht).

(Mehr über die Ermordung von Präsident Kennedy (politischer Kontext und Hintergrund) gibt es hier.)

DIE  POLITISCHE  ROLLE  DER  CIA (als Mafia-Arm der Oligarchie)

Nur vier Wochen nach der brutalen Exekution Kennedys erschien in der Washington Post eine Botschaft des früheren US-Präsidenten Harry Truman mit dem Titel „Limit CIA-Role to Intelligence“ also sinngemäß Die Rolle der CIA muss auf die eines Nachrichtendienstes beschränkt werden“.

Darin wird zwar nur sehr vorsichtig aber doch unübersehbar davor gewarnt, welche subversive und unkontrollierbare Machtstruktur mit der CIA geschaffen wurde. Hier eine Schlüsselstelle aus dem Artikel:

For some time I have been disturbed by the way CIA has been diverted from its original assignment. It has become an operational and at times a policy-making arm of the Government. This has led to trouble and may have compounded our difficulties in several explosive areas.

Warum ist das für die Wikileaks-Enthüllungen relevant?

Weil unsere Journaille die wahre Rolle der CIA (als perfides Macht-Werkzeug der USA) nie hinterfragt und auch in diesem konkreten Fall – Cyber-Kriminalität und totalitäre Spionagesysteme – sich gerne dafür einspannen lässt, das „Empörungsmanagement“ zu übernehmen. Sie fungieren quasi als  „Blitzableiter“ für die US-Geheimdienste und sorgen dafür, dass das (konstruierte) positive Image der USA möglichst nicht beschädigt wird.

Wikileaks hat ja in einer Presse-Aussendung betont, dass die Person, die das riesige „Daten-Leck“ zu verantworten hat, damit eine öffentliche Diskussion anstoßen will, ob die CIA mit diesem Programm ihre Befugnisse nicht gewaltig überschreitet und ob die „demokratische Kontrolle“ dieser geheimen Machenschaften schon längst nur mehr eine Illusion ist (das gilt für alle Geheimdienste).


The CIA owns everyone of any significance in the major media.”
– William Colby, former CIA director


RE-FRAMING MIT DER FLIESSBAND-JOURNAILLE

Schauen wir uns an einigen Beispielen an, wie die Empörung über die CIA-Cyber-Angriffe im Keim erstickt bzw. auf andere Ziele umgelenkt wird, zunächst beim ZDF:

heute-journal vom 8.März   (Dauer: 1 min)

Da ist die Rede von „einem Einblick in die Hacker-Fähigkeiten der CIA“, als ob sich um keine große Sache (im moralisch-rechtlichen Sinn) handeln würde. Dass auch vermeintlich ausgeschaltete TV-Geräte zum Abhören missbraucht werden können, wäre eigentlich skandalös, doch diese Empörungs-Perspektive wird durch einen Video-Clip sofort entschärft: Leon Panetta, ehemaliger CIA-Direktor sagt die WL-Enthüllungen seien „unheimlich schädlich für die Arbeit unserer Geheimdienste,  die die Aufgabe haben, unser Land zu verteidigen“ 

RE-FRAMING:  Nicht die CIA als Kombination aus Cyber-Gestapo und Mafia ist das Problem, (weil völlig unvereinbar mit einem demokratischen Rechtsstaat – auch in den USA selbstund Respekt vor staatlicher Souveränität, sondern die Aufdeckung dieser Machenschaften!

Was die CIA wirklich macht (schwere Verbrechen in einem faschistischen Mind-Set) nicht nur in der digitalen Welt) und ob das irgendetwas mit „Sicherheit“ und „Verteidigung“ zu tun hat, wird aber nie hinterfragt.

Auch in der „heute-plus“ Sendung vom 8. März  (Dauer: 3:03 min) geht der Spin bzw. das Re-Framing weiter:

In der Anmoderation heißt es „der Werkzeugkasten ist ziemlich beeindruckendund im Beitrag ist von denbesten Spionagewerzeugen der CIAdie Rede, als ob man seine Bewunderung dafür ausdrücken müsste. Die unkontrollierten Machenschaften im US-Konsulat in Frankfurt sind nur einen sarkastischen Satz wert (…stellt wohl nicht nur Visa aus …“ und dann kommt wieder der Spin: Diese neuen Details zur Arbeitsweise der CIA würden zwar den IT-Firmen helfen (die „Sicherheitslücken“ zu beheben)aber auch den Terroristen, sie kennen jetzt den Spionage-Schlachtplan der CIA.“

Dann wieder ein Video-Clip mit einem früheren CIA-Executive (Mike Morell):  „…ich habe erlebt, wie Terroristen ihr Verhalten (nach solchen „Leaks“) angepasst haben, wir  konnten sie nicht mehr überwachen …“

RE-FRAMING: Wieso sich über eklatante Verletzung der Privatsphäre, der zivilen Rechte und grenzenlose Spionage in allen Gesellschaftsbereichen aufregen, wenn die tapfere CIA uns doch nur vor den bösen Terroristen schützen will? 

Diese Kindergarten-Logik serviert das ZDF den Zuschauern, anstatt die dringend notwendige Debatte über die Rolle von Geheimdiensten (besonders den amerikanischen) anzustoßen und wie „9/11“ und der seither eingesetzte „Terror-Scare“ dazu gedient hat, den dauerhaften „Ausnahmezustand“ im rechtlichen Sinn auszurufen (wie nach dem Reichstagsbrand 1933), womit sogar totalitäre Überwachungssysteme legitimiert werden sollen.

Das „heute-journal“ vom 9. März (Beitragsdauer 1 min – Motto: Gib dem Kontext keine Chance!) schießt aber „den Vogel ab“, wenn es darum geht, die CIA nicht nur aus der Schusslinie (der Empörung) zu nehmen, sondern sie auch noch als armes Opfer hinzustellen:

GETROFFEN VON ENTHÜLLUNGEN – das ist wirklich beeindruckender Spin, schon in der Überschrift, aber der mitleidige Pathos geht noch weiter:

Die CIA ist ins Mark getroffen. Die WL-Enthüllungen, sie haben eine wichtige Säule der Auslandsspionage schwer erschüttert.“ Dann kommt wieder der CIA-Clip von Mike Morell, diesmal mit dem Soundbite: „… das ist wirklich schlimm. Wenn man bedenkt, was unsere Gegner jetzt erfahren, .. wir müssen (wie bei Snowdon) neue Werkzeuge entwickeln..“

RE-FRAMING: Nicht der demokratische Rechtsstaat ist durch solche geheimen Cyber-Waffen „im Mark getroffen“ (weil die Schreckensvision von George Orwell’s „1984“ damit noch übertroffen wurde), sondern die arme CIA!  Mein Gott, dieser fiese Assange hat „eine wichtige Säule“ der Auslandsspionage erschüttert! Ungeheuerlich!

Dass die CIA – ohne jede Aufsicht – diese Waffen überall – natürlich auch innerhalb der USA einsetzt, ist gar kein Thema. Das ironische Fazit des Beitrags „die Party scheint für die CIA vorerst vorbei zu sein“ zeigt, dass die ZDF-Redaktion das Ausmaß dieses Skandals weder erfasst hat, noch eine Ahnung davon hat, was die CIA wirklich ist.

Auch Klaus Kleber, vielleicht der „Trans-Atlantiker in Chief“ im deutschen Fernsehen, darf bei diesem CIA-Theater natürlich nicht fehlen und schon die erste Frage zeigt, wie surreal  dieses Interview ist: (der IT-Sicherrheits-Experte befindet sich öfter in Gesellschaft von CIA-Leuten im Rahmen der „Fortbildung“)

Kleber: Wie fühlen die (CIA) sich im Moment? 

Anwort: Das Entsetzen ist schon sehr groß … schließlich hat man einen großen Teil der Offensiv-Fähigkeiten verloren […]

Komisch, wenn es um – unterstellte, nicht bewiesene, aber dramatisch präsentierte – „Hacks“ von russischen Geheimdiensten geht, verwendet die Presse nie den verharmlosenden  (militärischen) Ausdruck „Offensiv-Fähigkeiten“. Nicht unser Entsetzen ist im Fokus der Betrachtung, sondern jenes der CIA!  Poor things!

Dass diesmal „die realen Waffen geleakt wurden, viel Angriffscode, Taktiken, Anleitungen, wie man verwundbare Stellen findet“ mache diese Enthüllung so gefährlich – für uns alle. Also wieder der Spin – nicht die (kriminelle und demokratie-feindliche) Nutzung von Cyber-Waffen durch die CIA ist das Problem, sondern die Offenlegung, weil sich dann auch „Gangsterbanden“ daran vergreifen könnten, mutmaßt Herr Kleber. Dass die CIA auch in diese Kategorie gehört, ist natürlich kein Thema.

Die Millionenschäden die z.B. durch Hacken von Firmen-Computern entstehen, erstaunen Herrn Kleber, den „man erfährt eigentlich nichts davon“ (die Peinlichkeit will sich natürlich jede Firma ersparen).

Am Ende stellt Herr Kleber aber dann doch eine wichtige Frage:

Hat WL nicht recht, zu sagen, in einer demokratischen Gesellschaft muss die Öffentlichkeit wissen, was die Geheimdienste tun können, weil es sonst aufhört, eine Demokratie zu sein?

Antwort (sinngemäß): Ja, aber dass CIA & Co. hacken sei doch keine Überraschung gewesen, warum aber „Anweisungen, Taktiken Methoden, offenlegen …  versteht keiner, … das gefährdet uns alle erheblich.

REFRAMING: Es sind also „andere Geheimdienste“ und private, kriminelle Hacker-Gruppen die uns „gefährden“, weil sie jetzt Zugriff auf die perfiden Cyber-Waffen der CIA haben. Solange die CIA sie benutzt, fällt das unter „national security“.

Doch wie uns NSA-Experten wie William Binney u.a. klar gemacht haben, sind es gerade die staatlichen Geheimdienste der USA, die dafür sorgen, dass „Schwachstellen in IT-Systemen nicht nur NICHT geschlossen werden, sondern absichtlich eingebaut werden (sogenannte „backdoors“), eben weil sie sonst ja nicht für politische Zwecke missbraucht werden können.

(Übrigens, dass der „Experte“ auch „Senior Fellow im German Council on Foreign Relations ist, wird im ZDF natürlich nicht erwähnt)

Ein Blick in die internationale und nationale „Qualitäts“-Presse zeigt das gleiche Bild:  wie die Medien nur mehr als Papageien fungieren, die vorgefertige Denkmuster verbreiten und verstärken sollen:

Der britische GUARDIAN z.B. schreibt zwar in der Einleitung, die Wikileaks-Dokumente „stellen das Eindringen in  Elektronikgeräte durch die CIA ins Rampenlicht und verstärken damit Ängste über den Verlust der Privatsphäre, die schon 2013 durch Edward Snowdon ausgelöst wurden“.

Doch dann kommt das  bewährte Empörungs-Umleitungs-Manöver, indem die „Security“ & „Blame-Russia“ Perspektive aus Washington übernommen und in den Mittelpunkt gestellt wird:

Demgemäß sei das ganze als jüngstes Manöver „im Kampf zwischen den russischen und amerikanischen Geheimdiensten“ zu werten, wobei Wikileaks „von vielen“ als Agent des Kreml gesehen werde.

Dann wird ein Vize-Präsident eines Think-Tanks zitiert, der über das Motiv des Leaks „spekuliert“: damit solle die „False-Flag“ Behauptung der Trump-Supporter untermauert werden (nicht die Russen haben den DNC gehackt, sondern die eigenen Geheimdienste und es dann Putin in die Schuhe geschoben um Trump als russische Marionette zu diffamieren und jeden Kontakt zu russischen „Agenten“ als  quasi-Verrat hinzustellen, siehe „Rücktritt“ von General Flynn).

Das CIA-Projekt „Umbrage“ zeigt ja genau diese Werkzeuge und die klare Absicht der CIA: Man verschleiert nicht nur die eigene Identität (das tun ja alle Hacker) sondern legt gezielt falsche, digitale Spuren, die auf Russland oder andere Länder hinweisen, denen man schaden will. So werden illegale „Sanktionen“ und sogar militärische Provokationen an Russlands Grenzen scheinbar legitimiert. Das nennt man „political warfare“,  (POLWAR) ein Begriff den unsere Journaille aus ihrem Vokabular gestrichen hat, weil er die Wahrnehmung völlig verändert.

Dann behauptet der Guardian, das (positive) Image Wikileaks im Westen habe sich seit 2010 deutlich verändert. Damals veröffentlichte WL Dokumente (vor allem Videos) aus den Kriegen im Irak und in Afghanistan, die zeigten, mit welcher Brutalität das US-Militär gegen Zivilisten vorgeht. Dies sei von Kriegsgegnern ebenso geschätzt worden wie von Aktivisten für mehr Transparenz der Regierung.

Doch seit seiner „medial sehr beachteten Rolle in den US-Präsidentenwahlen (2016) werde WL in der Öffentlichkeit mit viel größerer Skepsis“ betrachtet“. Die „Leaks“ hätten sich nur auf Hilary Clinton fokussiert und Trump habe sogar „ I love Wikileaks“ verkündet.

Der Guardian plappert dann brav das nach, was die Geheimdienste an Bullshit verbreitet haben:

CIA, NSA und FBI seien im Jänner „mit großer Zuversicht“ zur Einschätzung gelangt, dass die „DNC-Hacker“ aus „russischen Geheimdienstkreisen“ kamen.

Moskau habe dann Wikileaks als Verteiler gewählt, weil es hohe Glaubwürdigkeit hatte (die Echtheit der veröffentlichten Dokumente wurde nie bezweifelt). Suggestion: Genau diese sei aber durch die unterstellte Kollaboration mit dem bösen Putin verlorengegangen. (Der gleiche Spin ist natürlich auch auf der ARD-Tagesschau online zu finden)

Wenn man diese – irreführende – Argumentation akzeptiert müsste man aber jeden Journalisten und jede Zeitung attackieren, die jemals „schädliches“ Material über einen Politiker (oder andere Personen) veröffentlicht haben und damit dessen Ruf, Karriere bzw. Wiederwahl gefährden könnte.

Dann könnte man  die Presse auch gleich ganz abschaffen.

Der „Doublethink“ (im Sinne von Heuchelei und Doppelmoral) wird eklatant, wenn man die (seit Monaten andauernde) massive Hetzkampagne der Presse gegen Putin als Kontext miteinbezieht. Wer in diesem Fall den Verteilern bzw. Quellen böse Absichten unterstellt wird sofort als „Verschwörungstheoretiker“ gebrandmarkt (ein billiges Stigma-Etikett zur Abwehr berechtigter Kritik) , obwohl es offensichtlich ist, dass hier massiv POLWAR von seiten der USA betrieben wird, um Russland als „Bedrohung“ zu präsentieren.

Die ganze perfide Schein-Argumentation beruht aber nur darauf, dass die US-Geheimdienste mehr vertrauenswürdig seien als Wikileaks oder „die Russen“. Dass sie doch stets „für unsere Sicherheit“ arbeiten und deshalb möglichst weitreichende Befugnisse haben müssen.

Genau deshalb ist es ja so wichtig, die kriminellen, terroristischen und demokratie-feindlichen Machenschaften der CIA seit ihrer Gründung 1947 unter den Teppich zu kehren, denn diese Darstellung hat mit der Realität nichts zu tun. Dabei kann man sich auf unsere „Medienschafe“ verlassen, die selbst ja auch zu einer „Herde“ degradiert wurden…

SHOOT THE MESSENGER (Assange)

Hier haben wir ein schönes Beispiel von Spin2:  Denn der Vorwurf, WL habe mit der Veröffentlichung der Clinton e-mails das Wahlergebnis absichtlich manipuliert, ist eine boshafte, politisch motivierte Unterstellung. Wikileaks veröffentlicht brisante Dokumente, die ihnen zugespielt werden und ist demnach nicht für den Inhalt dieser Dokumente verantwortlich.

Wer die „soft-power“ Manipulation durchschauen kann, weiß, dass es

  • Gar kein „Hacking“ im DNC gab, sondern ein „Leak“ (ein Mitarbeiter des DNC hat die Clinton Mails heruntergeladen, an Craig Murray übergeben (vermutlich per USB) und dieser gab die Daten an Wikileaks weiter.
  • Es war der Inhalt der Clinton (und Podesta) E-Mails, der die Amerikaner schockiert hat, weil damit bestätigt wurde, wie korrupt Clinton und der DNC sind

  • Doch die ganze Aufregung ist künstlich, denn Clinton hat ja trotzdem die „popular vote“ gewonnen. Sie hat knapp 3 Millionen Stimmen mehr bekommen als Trump. Nur das unfaire „electoral college“ System verhalf Trump zum Sieg. Dafür kann aber weder Julian Assange noch Putin etwas.
  • Die Aussagen von NSA, FBI und CIA als Beweis für die Täterschaft Russlands zu werten, ist einfach nur strohdumm, denn sie sind ja keine unabhängige Untersuchungskommission, sondern haben eine starke Motivation Trump bzw. Putin schaden zu wollen: Wenn es darum geht, ihre eigene Macht abzusichern, ist ihnen kein Mittel zu schmutzig. Selbst wenn dabei der gerade angelobte „POTUS“ diffamiert wird, der ja die Geheimdienste (zu Lasten der CIA) neu organisieren wollte, (mit Flynn – den man ja bereits „abgesägt“ hat).

(Mehr über das „Hacking-Märchen“ (Es waren die Russen!)  siehe den vorherigen Artikel)

AUS TÄTERN  WERDEN  OPFER (und umgekehrt)

Dann verlagert man (nicht nur im Guardian) den Fokus der Aufmerksamkeit  (und damit der Empörung) auf die „Unfähigkeit der US-Geheimdienste ihre geheimen Dokumente im digitalen Zeitalter zu schützen“ (siehe Manning, Snowdon und jetzt „Vault 7“), was „besorgniserregend“ sei.

Das große Problem ist also nicht die massive, digitale (und kriminelle) Invasion der Zivilgesellschaft durch Geheimdienstevöllig unvereinbar mit einem „demokratischen Rechtsstaat“ – sondern die „Nationale Sicherheit“, die durch solche Leaks gefährdet sei.

Bei  „Heise“ wird die von der CIA propagierte, angebliche „die Gefährdung der Sicherheit“ (durch WL) besonders dramatisch geschildert:

„Die amerikanische Öffentlichkeit sollte schwer besorgt sein“, wenn Wikileaks Veröffentlichungen vornehme, die dazu gedacht seien, die Leistungsfähigkeit der Geheimdienste beim Schutz Amerikas vor „Terroristen und anderen Gegnern“ zu beschädigen. „Solche Veröffentlichungen gefährden nicht nur US-Personal und -Operationen, sondern rüsten unsere Gegner auch mit Werkzeugen und Informationen aus, mit denen sie uns schaden können“, schreibt die CIA abschließend.

Damit wird erneut die Diffamierung von Wikleaks (Ziel: Zerstörung der Glaubwürdigkeit) vorangetrieben, das als „Verteiler für russische Geheimdienste“ fungiere, so jedenfalls die Behauptungen von US-Regierungsbeamten. Dass Trump Wikileaks gelobt habe (für die Veröffentlichung der DNC e-mails) soll dann ebenfalls im gewünschten „Frame“ interpretiert werden:

  1. Die Logik für Dummies – Wer Wikileaks gut findet, muss ein heimlicher Agent Putins sein!
  2. Der Umkehrschluss – Wer Putin „schlecht“ findet (propagandistisch als Bedrohung darstellt) muss ein heimlicher Agent der USA sein – ist aber nicht zulässig.

Dass nur im zweiten, nicht aber im ersten Fall die semantische Keule der „Verschwörungstheorie“ mit aller Wucht geschwungen wird, zeigt ja sehr deutlich, was hier los ist:

Dass es die CIA ist, die Trump (und Putin) schaden will ist also Verschwörungs-Blödsinn, dass es Putin war, der Clinton schaden wollte, ist aber „logisch“ und glaubhaft, weil es genau jene behaupten, die selbst als  Verdächtige zu gelten haben.  How stupid can you get?

Natürlich hat Trump von diesen „Leaks“ profitiert, doch wie gesagt, erstens haben trotzdem mehr Amerikaner Clinton gewählt und zweitens, hätte sich Clinton anständig benommen, gäbe es ja nichts zu „leaken“. Drittens, (wie oben schon erwähnt) müsste dann jeder investigative Journalismus an den Pranger gestellt werden, wenn er „schädliches“ Material publiziert.

Der Vertrauensverlust und die moralische Empörung sind nur dann gerechtfertigt, wenn die Motive für die Veröffentlichung nicht Suche nach Wahrheit und Transparenz ist (ein großes, öffentliches Interesse in einer Demokratie)  sondern eben die Diffamierung und Dämonisierung einer Person oder Organisation, eben die „POLWAR“, wobei eben auch erfundene Anschuldigungen verwendet werden.

DAS MONSTER IM SPIEGEL (muss bekämpft werden!)

Im Fall der USA ist die daraus resultierende Taktik leicht zu durchschauen, denn sie bezichtigen immer ihre politischen Gegner, das getan zu haben, was sie selbst im großen Stil (seit Jahrzehnten) tun:

Massive, subversive und aggressive Beeinflussung des politischen Klimas in anderen Ländern, besonders wenn Wahlen bevorstehen und ein „Linksruck“ zu befürchten ist und zwar mit allen Mitteln. Auch militärische Gewalt und Terror, das hat ja z.B. die „Gladio“-Forschung von Dr. Daniele Ganser eindrucksvoll bewiesen und das „Al Kaida, IS“ usw. der ganze „islamistische Terror“ auch nur eine perfide Kreatur der Geheimdienste ist, dürfte jedem halbwegs intelligenten Beobachter inzwischen klar sein.

The individual is handicapped by coming face-to-face with a conspiracy so monstrous he cannot believe it exists.
J. Edgar Hoover, ehemaliger FBI Director

Also:

Die USA ist der unangefochtene World-Champion in der illegitimen und kriminellen „Beeinflussung demokratischer Prozesse“ in anderen Staaten (das lässt sich durch dutzende Bücher (vor allem ehemaligier CIA-Agenten) und hunderte (inzwischen freigegebene) Dokumente aus Staatsarchiven beweisen), aber diese unangenehme Wahrheit ist TABU.  (Deshalb werden ja mutige Historiker wie Ganser diffamiert und ausgegrenzt)

Aber diese ungeheuren Verbrechen (systematische Verletzung der Souveränität anderer Staaten, Unterminierung bzw. Verhinderung einer echten Demokratie, Militär-Putsch bis zum blutigen, inszenierten „Bürgerkrieg“) werden nicht nur einfach ignoriert (als ob es sie nie gegeben hätte), sondern ständig auf den jeweiligen „Feind“ projiziert, damit man die eigene Skrupellosigkeit damit rechtfertigen kann (auch vor dem eigenen Gewissen).

Das ist der „Frame“ (bzw. der Kontext) in dem solche „Meldungen“ wie die der jüngsten Wikileaks-Enthüllung erscheinen müssten. Und natürlich die Frage: Was macht die CIA eigentlich sonst noch? Welche Rolle spielt der BND dabei? Wieso wird Merkel mit einem Orden ausgezeichnet? 

Doch unsere Medien sind dazu schon lange nicht mehr in der Lage (das könnte der Karriere schaden und wer will enden wie Ulfkotte?). Ihre Funktion besteht darin, die berechtigte Empörung über dieses perfide System zu verhindern und das machen sie wirklich sehr gut …

(Es folgt Teil 2)

WIKI AT WAR: Wenn Wörter zu Waffen werden

arundhati-royKen FM hat kürzlich ein interessantes Video veröffentlicht, in dem ein engagierter Biologie-Lehrer zeigt, wie bei Wikipedia Einträge manipuliert werden, wenn es um politisch brisante Themen wie „911“ geht. Am Beispiel von Dr. Daniele Ganser wird deutlich, wie der Ruf eines brillianten Wissenschaftlers beschädigt werden soll, um seine Glaubwürdigkeit zu unterminieren.

Als Historiker muss Ganser akribisch Fakten recherchieren, bevor er sich zu politischen Themen und Ereignissen äußert und natürlich in seinen Büchern immer genaue Quellen angeben, also seine Erkentnisse belegen. Mit seinem Buch über „Gladio“ hat er bereits in gewissen Kreisen für Irritationen gesorgt und seine mutige „911“-Forschung macht ihn umso mehr (aber zu Unrecht) zur Zielscheibe für Diffamierung und Ausgrenzung.

Eine faire Diskussion wird aber vermieden, denn dann müssten Gansers Argumente widerlegt und unangenehme Fragen beantwortet werden. Also bleibt nur ein Ausweg: die semantische Kampfansage, mit der die Seriosität seiner Forschung in ein schiefes Licht gestellt werden soll.

Rhetorische Kunstgriffe zur Manipulation einer Debatte sind zwar nichts Neues (das kannten schon die alten Griechen), doch leider wird die Kunst der Rede bzw. die Fähigkeit, sprachliche Tricks zu durchschauen, heute nicht mehr in Schulen unterrichtet. Man darf davon ausgehen, dass ein politisches Kalkül dahintersteht, denn wenn die Bürger mehrheitlich erkennen, wie sie durch die Sprache manipuliert werden, wäre es sehr viel schwerer die „Herde“ zu kontrollieren (und die Journaille könnte „einpacken“).

Der effektivste, sprachliche Kampfbegriff in diesem Kontext ist natürlich „Verschwörungstheorie“ (oder „Verschwörungstheoretiker“), der auch im Wikipedia-Eintrag zu Ganser vorkommt:

Er greift Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 auf und stellt sie als von Historikern zu prüfende Erklärungsansätze dar.“

Das klingt doch eigentlich ziemlich harmlos …. oder?

Ganser wehrt sich gegen diese Etikettierung durch Wikipedia (warum bzw. welche negativen, psychologischen Effekte der Begriff auslöst, wird unten erläutert) und viele andere User haben wiederholt versucht, dieses „Un-Wort“ durch eine neutrale Formulierung zu ersetzen. Doch „Administratoren“ von Wikipedia haben jedesmal die Änderungen entfernt und als unzulässig deklassiert.

Das erstaunt niemanden, der weiss, dass wir uns in einem Informationskrieg befinden und ein Medium wie Wikipedia natürlich nicht verschont bleibt. Trotzdem sollte Wikipedia nicht pauschal verurteilt werden, was auch im Video betont wird. Es gibt vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich sehr gute Beiträge. Aber zurück zum Kernthema:

1 DIE „VERSCHWÖRUNGSTHEORIE“ ALS POLITISCHE WAFFE

(„Verschwörungstheorie“ oder – theoretiker wird im folgen mit VT abgekürzt)

Was ist denn überhaupt eine VT? Dazu findet man in Wörterbüchern u.a. folgende Definitionen:

  • Eine Theorie, die ein Ereignis als Resultat eines geheimen Planes mächtiger Leute erklärt
  • Eine erklärende Hypothese, die andere Personen oder bestimmte Gruppen beschuldigt, ein Verbrechen oder eine unmoralische Tat im Geheimen geplant bzw. ausgeführt zu haben.

1 angletonIch persönlich finde das Wort „Verschwörung“ ziemlich altmodisch und nicht mehr zeitgemäß. Auch „Komplott“ klingt im dritten Jahrtausend ziemlich seltsam. Um welche Art von geheim geplanten Aktivitäten – als Teil eines Systems- es hier (im außenpolitischen Kontext) geht, hat die amerikanische Regierung ja schon 1947 (das Jahr, in dem die CIA gegründet wurde) festgelegt:

Mit NSC 4-A wurde die CIA ermächtigt, auch in Friedenszeiten „psychologische Kriegsführung“ zu betreiben. Am 18. Juni 1948, wurde diese durch NSC 10/2 ersetzt und der Handlungsspielraum der CIA für „geheime Aktionen“ (Verbrechen im Ausland) erweitert. Einzige Bedingung war, dass sie so durchgeführt werden, dass die Veranwortung der US Regierung (dafür) gegenüber „nicht autorisierten Personen“ verborgen bleibt und, falls aufgedeckt, von dieser „glaubhaft bestritten“ werden kann.

Hier die Liste der erlaubten, geheimen Aktivitäten im Originalton:

propaganda; political action; economic warfare, including sabotage, anti-sabotage, demolition; preventive direct action, , and evacuation measures; subversion against hostile states or groups, including assistance to underground resistance movements, guerrillas and refugee liberations [sic] groups, and support of indigenous anti-Communist elements, deception plans and operations …”

Dass die CIA auch (illegal) im eigenen Land „verdeckte“, widerwärtige und demokratiefeindliche Operationen durchgeführt hat, ist ja auch längst bewiesen, z.B. Operation Mockingbird, MKULTRA, Artichoke, etc. Auch das FBI war nicht untätig …

(Der Einwurf, selbst die abgebrühtesten amerikanischen Geheim-Akteure würden doch ihren eigenen Landsleuten nichts antun (911 VT) ist deshalb nicht stichhältig …)

Arglistige Täuschung der Öffentlichkeit, geheime Planung und Ausführung, keinerlei Schuldgefühle und absolute Skrupellosgkeit kennzeichnen diese politischen „Verschwörungen“.

Konspiration Soz des VerschwörungsdenkensKonspiration: Soziologie des V-Denkens

Die Wissens-Soziologie kann sich dem Thema VT – spätestens seit 911 – natürlich nicht entziehen, doch die meisten wissenschaftlichen Untersuchungen dazu sind eigentlich inakzeptabel, weil ihr negativer „bias“ (ihre Voreingenommenheit) nicht zu übersehen ist.

Wie z.B. Andreas Anton feststellt, erfolgt diese Art der Forschung auf der Prämisse, dass VT eine Form des „illegitimen Wissens“ darstellen und (immer) einen „fiktiven Charakter“ haben. Mit anderen Worten es handelt sich – in dieser Darstellung – um unwahre, absurde Behauptungen, wobei „unbewiesen“ (nur hier) allem Anschein nach mit „unwahr“ gleichgesetzt wird.

(Dass es im Wesen geheimer Operationen liegt, nur schwer beweisbar zu sein, ist anscheinend kein Thema.)

  • Daraus ergibt sich, dass die bloße Verwendung des Begriffes Verschwörungstheorieeine reflexartige Distanzierung vom Inhalt (dessen spontane, unreflektierte Ablehnung) bewirkt.
  • Die Suggestion ist enorm: die unbequemen Sichtweisen sollen als irrational, abwegig und „extrem“ wahrgenommen werden, und zwar ohne faire Überprüfung der Argumente.

Die Motive und Gründe, die zur Entstehung und Verbreitung von VT beitragen, werden hauptsächlich in der „krankhaften“ Interpretation ihrer Anhänger verortet und nicht in historisch belegten „Verschwörungen“ (Geheimdienstoperationen) bzw. im suspekten Verhalten von Regierungen und anderen Machtapparaten, die durchaus (rational) ein tiefes Misstrauen rechtfertigen.

Anton spricht von einer “Pathologisierenden Beurteilung (sozial-psychologisch u. gesellschaftspolitisch). D.h. die Klassifizierung von VT als „abnormal“ reduziert die Zweifler und Kritiker der offiziellen Darstellung zu „Spinnern“, die dann auch noch als „gefährlich“ bezeichnet werden, weil sie angeblich einen „Nährboden für Extremismus“ liefern und „den Diskurs vergiften“.

Die angebotenen, „wissenschaftlichen“ Erklärungen zu Ursachen für die VT und deren Verbreitung werden immer in einem negativen Kontext dargestellt und meistens auf „Persönlichkeitsdefizite“ ihrer Anhänger reduziert, Z.B.:

verweltlichter Aberglauben“; Misstrauen, Angst, Ohnmacht, geringes Selbstwert-Gefühl; „Paranoia-Haltung“, „pathogene Störung der Eltern-Kind Beziehung“ (!); politische Entfremdung; „wahnhafte Verfolgung“ usw.

Den kritischen Denkern und Zweiflern (eigentlich Säulen der Demokratie) werden eine „kognitive Inferiorität ihres verschwörungstheoretischen Denkens unterstellt und „epistemische Naivität“, die dazu führen, dass primitive Erklärungsmodelle für komplexe Ereignisse konstruiert werden.

Klartext: ihr seid zu doof, um die Realität zu erkennen und zu bewältigen …und flüchtet euch in eine simple, schwarz-weiße Fantasiewelt, die von geheimen Organisationen beherrscht wird.

Nach Anton haben wir es hier also mit einer „Trias der Mangelhaftigkeit“ zu tun: VT seien demnach

UNWAHR – KRANKHAFT – GEFÄHRLICH

Hier findet also ein Kampf um die Definitionsmacht über „Wirklichkeit“ statt; Dass VT immer fiktiv (also Unsinn) sind, ist ja keine bewiesene Tatsache, sondern eine „diskursive Zuschreibung“, eine Behauptung, die nur durch Konditionierung des Publikums und der Journalisten aufrecht erhalten wird.

Die ketzerischen VT sind – politisch betrachtet – eine „Bedrohung“ für die offizielle Darstellung (hier am Beispiel 911), die als „orthodoxes Wissen“ akzeptiert wird. Mit anderen Worten, die Version der US-Regierung ist keinesfalls glaubwürdiger als die VT (ganz im Gegenteil), doch dieser „gesellschaftlich anerkannte Verschwörungsnarrativ der US-Regierungdarf / soll nicht angezweifelt werden.

Warum denn nicht? Die Antwort liegt auf der Hand (siehe dazu auch „Empörungsmanagement“ von Rainer Mausfeld)

„Verschwörungstheorie“ ist deshalb (so Anton) ein delegitimierendes, stigmatisierendes Synonym für alternative Deutungen und – was am wichtigsten ist – eine effektive Immunisierung gegen Kritik.

Die 911-Zweifler werden – wie Häretiker (Ketzer) von der katholischen Kirche – als Anhänger und Verbreiter einer „Irrlehre“ behandelt, weil sie die als „richtig“ zu geltende Darstellung ins Wanken bringen, die Autorität (Deutungshoheit) dahinter gefährden.

Hier werden Denkverbote exekutiert, weil die Leute nicht merken, wie sie manipuliert werden, wie ihr Verhalten gesteuert wird. Jeder, der diesen Begriff benutzt und nicht hinterfragt, macht sich zum Komplizen dieser hinterhältigen Zensur (vor allem die Journalisten).

censorshipDer Begriff VT wird als politische Waffe eingesetzt, aber von Wissenschaftlern übernommen, die seinen „abwertenden, sozialen Zuschreibungen“ damit „die Aura der Wissenschaftlichkeit“ verleihen, konstatiert Anton völlig richtig.

Man kann es auch plakativer ausdrücken: „Verschwörungstheorie“ hat die gleiche psychologische Wirkung wie der „Judenstern“ („Achtung, Jude!“) im Dritten Reich: Menschen werden durch Einordnung in eine bestimmte (durch Manipulation als negativ wahrgenommene, verachtete) Kategorie ausgegrenzt, zur „Gefahr“ stilisiert: diese Leute sind nicht vertrauenswürdig, mit denen will ein „anständiger“ Mensch nichts zu tun haben .. sie sind anders als wir, haben „extreme“ Ansichten … usw.

DUBITO ERGO COGITO; COGITO ERGO SUM

 (Ich zweifle, daher denke ich; ich denke, daher bin ich; René Descartes (1596-1650)

In seiner Magisterarbeit hat ein Student der Soziologie sich (2004) auch dem Thema VT gewidmet. Schon in der Einleitung wird festgestellt, dass trotz „Hochkonjunktur“ der VT kaum wissenschaftliche Forschung darüber vorhanden sei. Das habe verschiedene Gründe, wie etwa dass

  • der „fragwürdige Charakterder VT die Reputation der Wissenschaftler (die sich damit befassen) gefährden könnte (!)
  • das Thema „wegen seiner Unseriosität und Vulgarität“ und dem „niedrigen, intellektuellen Niveau der VT“ als „unter ihrer Würde“ betrachtet werde (!)

conspiracy Theory against dissidentsWenn ein Sozial-Wissenschaftler sich von solchen Stigma-Etiketten abschrecken lässt, frage ich mich, wer hier „kognitiv“ minderbemittelt ist …

One can hurl no greater insult at a colleague than by describing his position as the result of a conspiracy theory (!)

Nur der häufige Hinweis, dass auch der Holocaust im Dritten Reich als Folge solcher VT („jüdische Weltverschwörung) angesehen wird, lässt das Thema dann doch noch als „gesellschaftlich relevantes“ Phänomen erscheinen, das auch soziologisch aufgeklärt werden müsse.

Welche politische Funktion haben Verschwörungstheorien „von oben“?

  • Ablenkungs- und „Sündenbock“-Funktion: Entlastung für die Regierung oder Gruppe, deren Ideologie für die schädlichen Konsequenzen verantwortlich ist, Umlenkung von Frustration und Wut des Volkes auf konstruierte „Feinde“, die als Urheber der Probleme präsentiert werden: „Juden“ … „Kommunisten“ … „radikale Islamisten“ ….“Ausländer“ ….
  • Einsatz als Herrschaftsinstrument durch Autoritäten: Legitimation für repressive und kriminelle Maßnahmen, „Sondergesetze“, „Interventionen“ in andere Ländern, etc. die als notwendiger Schutz vor diesen bedrohlichen Verschwörungen dargestellt werden (von Hitler über den „Kalten Krieg“ bis 911 – NDAA, Syrien, etc.…)

Interessant ist, dass wenn VT als Propagandainstrument von Machthabern eingesetzt werden, dieses Verhalten von Wissenschaftlern anscheinend als rational (wenn auch unmoralisch) akzeptiert wird, aber die vermutete Verschwörung „von unten“ (aus dem Volk), immer als „verrückt“ und irrational dargestellt wird. So ist die Rede von „der übertriebenen Art der Behauptungen“, von „übertriebenem Misstrauen gegenüber politischen Institutionen“, von „politischer Paranoia“, usw.

conspiracy 1Man konstruiert sogar eine eigene „Verschwörungsmentalität“, um die Denkweisen der Zweifler und Kritiker (VT) abzuwerten und unterstellt eine „besondere Charakterstruktur“, die „autoritär“ sei und „das konspirative Denken begünstige“.

Der Autor schreibt, dass „die Existenz von realen Verschwörungen zwar nicht geleugnet werden könne“ (weil es historische Beweise dafür gibt), dass er jedoch „größte Zweifel“ bezüglich der VT habe (konkret bei 911) und das, obwohl er an einer anderen Stelle einräumt, dass die stigmatisierende Wirkung des Etiketts VT „zu einer automatischen Negierung des Wahrheitsgehaltes“ führe.

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier die Logik auf der Strecke bleibt:

Was zu beweisen wäre (die Unwahrheit der als VT deklarierten, alternativen Ansichten und Erklärungsmodelle, z.B. für „911“ ) wird von diesen Leuten (unbewusst?) als Prämisse für ihre negativen Denkmuster „axiomatisch“ vorausgesetzt und was sie den VT unterstellen – confirmation bias – also die Neigung zum Ausblenden von Informationen, die im Widerspruch zum eigenen Standpunkt stehen, zur Bewältigung von kognitiver Dissonanz – gilt natürlich auch für sie selbst (für uns alle). Dass darauf die „Fehlerhaftigkeit“ der Betrachtungsweise der VT aufgebaut wird, ist also wenig überzeugend.

Den VT werden u.a. folgende Fehlleistungen vorgeworfen:

Ihre Annahmen seien nicht „korrekturfähig“, sie würden sich gegen andere Sichtweisen abschotten, seien unfähig zur Selbstreflexion, es handle sich um einen „Glauben“ an VT, man brauche keine Beweise usw.

Dasselbe könnte man auch der anderen Seite vorwerfen …

4 impossible flight BS

Wo sind denn die Beweise für die Darstellung der amerikanischen Regierung zu 911?

Das Verbrechen wurde nie kriminalistisch (im rechtstaatlichen Sinn) untersucht, sondern als „kriegerischer Akt“ deklariert, damit das US-Militär darauf „reagieren“ konnte.

Binnen kürzester Zeit wurden die „Täter identifiziert“ (sie hinterließen netterweise Pässe, Reisetaschen, Testamente u.a. Hinweise) und da sie ja selbst dabei umkamen, gab es auch keinen Untersuchungs- bzw. Strafprozess. Stattdessen illegale Bombenangriffe auf Afghanistan und Irak und „Ermächtigungsgesetze“, die den Rechtsstaat außer Kraft setzen …

Als Erklärung für das Totalversagen der Geheimdienste und Ermittlungsbehörden zur Verhinderung von „911“ (CIA, FBI, DOJ, etc.) wird quasi „Shit happens“ angeführt.

Für das unglaubliche „Versagen“ der militärischen Luftüberwachung NORAD gibt es bis heute keine vernünftige Erklärung, außer der logischen Schlussfolgerung, dass es ein „Inside-Job“ war. Dass Bin Laden von Afghanistan aus dafür sorgen konnte, die Kampfjets der USAF zu „neutralisieren“, ist so absurd, dass alleine dieser Punkt den Verdacht einer „Verschwörung“ rechtfertigt.

BBC OBL guilt 911Als Beispiel für die „Ignoranz der VT gegenüber Gegenbeweisen“ wird in der Magisterarbeit u.a. das „Bekennervideo von Osama Bin Laden“ angeführt.

Was soll das denn sein?

Die Echtheit dieses Videos wurde nie von einer unabhängigen Stelle verifiziert. Die Bild- und Tonqualität ist miserabel, es gibt berechtigte Zweifel, ob überhaupt Bin Laden darauf zu sehen ist und die Übersetzung (vom Pentagon beauftragt) wurde nach Recherchen von Monitor so „hingebogen“, dass ein Bezug zu 911 konstruiert werden konnte.

Die MONITOR-Recherchen stellten die Beweiskraft der vom Pentagon verbreiteten und von den meisten westlichen Medien übernommenen Version in Frage: „Die amerikanischen Übersetzer, die die Bänder abgehört haben und transkribiert haben, haben offensichtlich an vielen Stellen Dinge hineingeschrieben, die sie hören wollten, die aber so – auch nach mehrmaligem Anhören – nicht zu hören sind„, sagte Professor Rotter dem Politikmagazin.“

Im Video unten wird Rotter (englisch) so zitiert:

Viele Stellen sind völlig unverständlich und jene, die man versteht (akustisch) wurden aus dem Zusammenhang gerissen, sodass man sie nicht als Beweismittel verwenden kann.

Die durchaus logische Hypothese, dass Teile des US-Militärs selbst in die Planung von 911 verwickelt waren (eben wegen „Versagen“ der Luftabwehr und dem grotesken „Angriff auf das Pentagon“) wurde ja bis heute nicht widerlegt. Daher ist alleine die Veröffentlichung eines „Bin Laden Videos“ durch eine Behörde, die selbst tatverdächtig ist, als äußerst fragwürdig anzusehen. Dass Bin Laden selbst ein CIA „asset“ war, der als Gallionsfigur für den „Jihad“ in Afghanistan (gegen die Sowjetunion) eingesetzt wurde, ist mittlerweile bekannt, wodurch das „Bekennervideo“ als Beweismittel endgültig disqualifiziert wird.

modterus

(Wie war das noch mit dem Confirmation bias?)

 

 

ICH  SEHE  WAS,  WAS  DU  NICHT  SIEHST

Die Verteilung der „Protokolle von Zion“ im Dritten Reich wird von Soziologen verständlicherweise als „konspiratorische Geschichtsfälschung“ der Nazis bezeichnet, doch das „Verschwinden-Lassen“ wirklicher, unangenehmer historischer Fakten (siehe z.B. Mausfeld – USA für den Tod von mehr als 20 Mio. Menschen weltweit nach 1945 verantwortlich, who cares? Oder auch „Nakba“ und die brutale, israelische bald 50-jährige Besatzung in Palästina) durch die Medien wird in der ganzen Magisterarbeit (und wohl auch in den Quellen) mit keinem Wort erwähnt.

screenshot14Dass solche fiesen Methoden der Manipulation (des öffentlichen Diskurses) wie sie Mausfeld skizziert, natürlich das Misstrauen und damit VT schüren, liegt auf der Hand. Daran ist nichts Irrationales, im Gegenteil.

Die offizielle Darstellung zu „911“ ist so lächerlich, so voller Widersprüche, lässt viele Fragen unbeantwortet und wirft neue auf (seit 14 Jahren!), dass jeder selbst-denkende Mensch sie anzweifeln muss.

Die Ursache für VT im „gestörten“ Erkenntnisvermögen, unzulänglichem „psycho-sozialen Krisenmanagement“ und in „Persönlichkeitsdefiziten“ der Zweifler zu suchen, ist keine seriöse wissenschaftliche Analyse, sondern eine Schande für eine „Wissensgesellschaft“.

Die als „paranoide Umdeutung der Realität“ diffamierten, völlig gerechtfertigten Zweifel an der offiziellen Version der Ereignisse von 911, sind das Resultat des kriminellen Verhaltens der US-Regierung, ihrer Geheimdienste und der historischen Präzedenzfälle die als false flag, PSYOPS, covert operations, usw. bekannt geworden sind und ja auch z.T. von Herrn Ganser angeführt werden. (vom Gulf of Tonkin bis zur Brutkastenlüge, der „Fata Maidana“, etc.)

2 POLITIK UND VERSCHWÖRUNG: Business as usual

In der soziologischen „Forschung“ zu Verschwörungstheorien findet man auch Anmerkungen zur „Weltanschauung der VT“ Darin wird z. B kritisiert, dass bei ihnen die „Dominanz des Kausalitätsgedankens“ festgestellt wurde. Was heißt das? „Sie beschreiben Ereignisse, als wären sie das Resultat von Absichten“ – really? Schon mal etwas von Machiavelli gehört? Oder von den o.a. besonderen Befugnissen der CIA, dem „Office of Special Plans“?

Auch der Cui Bono? Ansatz werde von 911-Zweiflern „überstrapaziert“ (wer von einem Verbrechen profitiert, muss deswegen nicht automatisch der Täter sein …). Stimmt, aber wenn man dann noch die Frage – Wer hatte Motiv, Gelegenheit und die organisatorischen Mittel dazu? Und die Macht zur Steuerung der Medien? (BBC „meldet Einsturz“ von WTC 7 bevor er stattfindet …die anderen Medien ignorieren ihn völlig) – verbindet, wird klar, dass Bin Laden und seine „40 Räuber“ dem politischen „Täterprofil“ nicht einmal nahekommen.

Die VT reduzieren angeblich komplexe Beziehungen zu „binären Gegensätzen“ (Dualismus): gut – böse, für – gegen; Eine „emotionale, dogmatische Darstellungsweise“ sei typisch und vorherrschend für VT …

Moment mal: Wer sagte „You are either with us or against us? … undLet us never tolerate outrageous conspiracy theories …!

Das war doch Bush jun., der Verfechter-in-chief der „gesellschaftlich anerkannten“ V-Theorie zu 911 …

Dann wird auch noch die von VT „unterstellte Existenz einer verborgenen Realität“ (Okkultismus) kritisiert, die also zwischen „Schein“ und „Sein“ unterscheidet und der Politik misstrauisch gegenübersteht.

Der Verfasser will anhand dieser und anderer diagnostizierter Makel die „Fehlerhaftigkeit der VT im Umgang mit der Beobachtung der Realität beweisen“, sollte aber bei sich selber anfangen, denn seine politische Naivität verhindert offenbar die Erkenntnis, dass in der politischen Realität (die durch massive Manipulation der Wahrnehmung und systematische Täuschung gekennzeichnet ist) „Verschwörungen“ zur Routine geworden sind.

Sie heißen bloß anders, wurden von ihren Urhebern „rationalisiert“ und in „moralisch desinfizierte“ Sprache gekleidet (strategic information / perception management / psyops / irregular warfare/ special ops / counter-terrorism, etc.

Wie schon erwähnt, das Wort „Verschwörung“ ist uralt und kann den „modernen“ politischen Verhältnissen kaum gerecht werden. Hier geht es prinzipiell darum, zu verhindern, dass die Bevölkerung über die wahren Absichten und Ziele der Machthaber informiert wird. Diese Erkenntnis ist nicht die irrationale Folge „konspirativen Denkens“, sondern der Fähigkeit zu „sapere aude“.

Bernays manipulate opinionsEdward Bernays schrieb schon 1928 von der „bewussten und intelligenten Manipulation der […] Massen“, die in unserer Gesellschaft notwendig sei, damit die Illusion der Demokratie aufrechterhalten werden kann.

Die „unsichtbare Regierung“ seien Organisationen, die im Verborgenen tätig sind, aber die wahre Macht im Staat ausüben, während die an der Nase herumgeführte „Herde“ glaubt, sie habe tatsächlich etwas zu entscheiden. (Bernays hat auch die Frauen zum (giftigen) Rauchen verleitet, in dem er Zigaretten als „torches of freedom“ bezeichnete …daher auch „free trade“, „free market“, usw.)

Sein Buch „Propaganda“ hat Kultstatus bei allen PR-Agenturen und Organisationen, die die gewünschten Meinungen bzw. Zustimmung zu bereits gefallenen Entscheidungen der Mächtigen im Volk „herstellen“ sollen (z.B. Akzeptanz von kriegerischen und verdeckten Interventionen, die völkerrechtswidrig und kriminell sind, wie in Jugoslawien, Kosovo, Irak, Libyen, Syrien, etc. aber auch von TTIP, EZB, EU, NATO, usw.)

Professor Mausfeld von der Uni Kiel hat ja in seinem Vortrag dargelegt, wie diese Mechanismen funktionieren:  Fakten als Meinungen deklariern / Fragmentierung der Information (Sinn-Zusammenhang geht verloren) / De-kontextualisierung bzw. Re-Kontextualisierung (was man ja auch bei den VT macht)

Hier ein Bild aus seinem Vortrag zum Thema „Täuschung“ (Deception):

APA 1science of deceptionAm 17./ 18.Julifand der The Science of Deception workshop der APA und RAND Corporation (Think Tank des Pentagons) in Arlington (Va.) mit großzügiger, finanzieller Unterstützung der CIA statt.

Eine Gelegenheit, Menschen zusammenzubringen, für die (einerseits) das Verstehen und die Anwendung von Täuschung im Rahmen der nationalen Sicherheit wichtig sind, und die (andererseits) die Phänomene und Mechanismen der Irreführung untersuchen.

Hier trafen sich etwa 40 Leute – Psychologen, Neurologen, etc. und Vertreter von CIA, FBI und DoD mit Interesse an geheimdienstlichen Operationen …

911: AND THE  TRUTH  WILL  SET  YOU  FREE ….

Wenn also manche Soziologen allen Ernstes behaupten, die „VT“ leiden an „einem übermäßigen Misstrauen gegen Verlautbarungen der US-Regierung (das sei das wesentliche, konspirative Element für 911) und staatlichen Behörden wie FBI und CIA, dann kann man nur den Kopf schütteln und sich fragen, wer hier an „kognitiver Inferiorität“ leidet.

MLK greatest purveyor of violenceWährend Mausfeld anprangert, dass die außenpolitischen „Interventionen“ der USA den Tod von mehr als 20 Millionen Menschen verschuldet haben, und MLK die USA zu Recht als „größten Exporteur der Gewalt in der heutigen Welt bezeichnete, (was noch immer gültig ist) formuliert der frischgebackene Magister der Soziologie das so (Hervorhebung von mir):

Die „historisch zu beobachtende US-Außenpolitik (bestehend aus) unrechtmäßigen Eingriffen in die Politik anderer Länder fungiert als „welcome structure“ für die konspiratorische Sichtweisen zu 911 …“

Klartext: die lange Liste der Verbrechen der USA rechtfertigen die Annahme einer „Verschwörung“ bzw. Täuschung bei 911 durchaus …

Die Geheimhaltung (von Informationen zu 911) der US-Regierung beschreibt er so:

Zurückhaltung bei der Veröffentlichung von Sach-Hinweisen, die die herkömmliche Sichtweise untermauern würde“

Die Frage:

Welche logischen Gründe könnte die US-Regierung haben, solche „Beweise“ nicht zu veröffentlichen?

stellt er nicht, denn darauf gibt es nur eine Antwort: die Veröffentlichung der unterdrückten Informationen würde die offizielle Version nicht untermauern, sondern noch mehr in Frage stellen … z.B. Flugschreiber, Voice Recorder, Videos vom Pentagon, etc.

Die Tatsache, dass die offizielle Darstellung von 911 natürlich auch eine – unbewiesene -VT ist, die allerdings „von den Leitmedien, anderen Deutungsinstanzen und einer Mehrheit der Bevölkerung anerkannt wird“, wird generell tunlichst verschwiegen.

Der Grund, warum die VT (hier am Beispiel 911) als so „outlandish“ angesehen werden, liegt nicht an der übersteigerten, „paranoiden“ Fantasie ihrer Vertreter, sondern daran, dass die wirkliche Rolle der Supermacht USA (als aggressiver und destruktiver Machtfaktor – wie auch das „kleine“, arme Israel) auf dieser Welt dem „Tagesschau“-Konsumenten stets verborgen bleibt.

Darin besteht eben die permanente Täuschung der „Zuschauer“, die dann einfach nicht glauben können, dass dieses „Symbol für Freiheit und Demokratie“, dass uns „von den Nazis befreit hat“ (auch eine Täuschung) zu solcher Arglist, zu solch ungeheuerlichen Verbrechen fähig ist (siehe wieder einmal Harold Pinter, den Mausfeld ja auch zitiert).

Der Verfasser der Magisterarbeit über VT konzediert zwar, dass die „meist linken“ VT im Sinne einer Aufklärung aktiv seien und „Antworten auf offene Fragen suchten, die die US-Regierung bis heute schuldig blieb aber er ortet auch „Amerika-Feindlichkeit“ als Motiv z.B. bei „VT“ Mathias Bröckers, der die massive Unterstützung der NSDAP durch amerikanisches Kapital sarkastisch auf den Punkt bringt: „ohne US-Hilfe für Hitler … hätte Deutschland wahrscheinlich gar nicht befreit werden müssen. (Genau)

Das seien „revisionistische Äußerungen“ behauptet der Autor und merkt nicht, dass er als „Soziologe“ die perfide Wirkung dieser Stigma-Etiketten (auf ihn selbst) nicht durchschaut …

Er selbst kritisiert zwar an einer Stelle den Spiegel (911-Was wirklich geschah, 3.12.2001) sei „eher eine Erzählung als eine Dokumentationund der Leser muss sich auf die Richtigkeit der Spiegel-Annahmen verlassen“ wegen geheimnisvoller Vorenthaltung prozessualen Wissens“ (Quellen nicht angegeben); die Andeutung von Andreas von Bülow, auch Spiegel-Redakteure könnten für Geheimdienste tätig sein, weist er als „völlig absurd zurück und nennt das „Aussagen und Sachverhalte werden manipuliert“.

Bernstein CIA infiltration & control mediaVon Bülow (u.a.) hätten „das Feindbild der Geheimdienste entdeckt“, weil man daraus (als Buchautor) Profit schlagen könne, so die Diagnose. Dass dieser aufgrund seiner ehemaligen Funktion in einem Kontrollausschuss des Bundestages über Geheimdienste sehr viel mehr Wissen (und Lebenserfahrung) vorrätig hat, als der Student der Soziologie und Carl Bernstein schon in den 1970er Jahren über die Unterwanderung der Printmedien durch die CIA geschrieben hat (siehe auch Mockingbird), wird ebenso ignoriert, damit die behauptete „Irrationalität“ der VT aufrechterhalten werden kann.

Dass mehrere Millionen Menschen 2003 gegen den Irakkrieg demonstrierten, was aber die Kriegstreiber nicht interessierte, wird in der Magisterarbeit unter „Ermöglichungsrahmen“ für VT registriert. Daraus entstandene „Wut und Hassgefühle auf Amerika“ passten nach Einschätzung des Autors in das „virulente Deutungsmuster des Anti-Amerikanismus“. Schon wieder ein Stigma-Wort für Dissidenten. Noch dazu eines aus dem stalinistischen Vokabular, wie Noam Chomsky mehrfach feststellte:

In totalitarian societies, the usage is standard. In the former Soviet Union, for example, dissidents were condemned as “anti-Soviet” or “anti-Russian.” Where a democratic culture prevails, the usage would be regarded as comical. If people who criticize Irish government policies were condemned as “anti-Irish,” I suppose people would collapse in ridicule in the streets of Dublin. At least they should.”

GWOT is BOGUS MeacherDer Hinweis vieler „VT“ (911-Zweifler), die Belege zu Operation Northwoods (mittlerweile in den staatlichen US-Archiven einsehbar), zeigten doch, dass inszenierter Terror, den man anderen in die Schuhe schiebt, schon in den 1960er Jahren vom US-Militär geplant wurde (ohne Skrupel, auch gegen die eigene Bevölkerung), was die Plausibilität für ein ähnliches Szenario zu 911 erhöht, wird vom Autor damit zurückgewiesen, „dass dieser Plan von JFK vehement abgelehnt wurde“. Diesen Umstand würden die VT einfach übergehen.

Dass diese Ablehnung Kennedys (u.a.) zu seiner Ermordung (natürlich nicht durch Oswald) beigetragen haben könnte, wird aber vom „Soziologen“ ignoriert, denn das wäre ja auch eine „Verschwörungstheorie“ und damit will er nichts zu tun haben … Stattdessen hält er an seinem Tunnelblick fest: Northwoods fungiert „als Blaupause für die konspirative Sichtweise ..“

Der Autor kritisiert zwar die Rolle der Presse nach 911, so z.B.

Die Medien beteiligten sich nicht an der Aufarbeitung der Hintergründe“ – doch die Gründe dafür werden auf unglaublich naive Weise verharmlost – denn „sie vertrauten den polizeilichen Ermittlungsbehörden“ (!)

Die VT wurden zunächst weitgehend ignoriert bzw.als fragwürdig und lächerlich hingestellt, was den Eindruck einer Verschwörung nur begünstigen konnte. Als die 911 „Truther“ drei Jahre später immer noch da waren, änderte die Presse ihre Taktik und griff die VT jetzt an. Diese „konfrontierende Berichterstattung“ in den Medien sei aber legitim, weil die VT – nach seiner Diagnose – eine „Gefahr für die Gesellschaft“ seien. (!)

Insofern kamen die Medien, wenn auch spät, als ein der Aufklärung verpflichtetes Organ, ihrer gesellschaftlichen Aufgabe nach, der Verbreitung irrationaler VT Einhalt zu gebieten.“

Das hätte Goebbels nicht besser formulieren können… der Geist des „Heiligen Officiums“  lebt in Soziologie-Studenten des dritten Jahrtausends weiter …. Da wird einem Angst und Bange …

Fazit: Wir brauchen mehr „Gansers“  und „Ken Jebsens“ auf dieser Welt ….. intelligent, sympathisch, integer, mutig … damit wir nicht  verzweifeln …

 

 

 

 

9-11: EYES WIDE OPEN

the towers goneWarum sollte man 14 Jahre nach dem folgenschweren Ereignis von „911“ noch darüber schreiben? Weil bis heute Irrtümer und Desinformation das Denken beherrschen (auch innerhalb der „911-Truth“ Bewegung). Wenn ich jemand bitten würde, in drei Sätzen zu schildern, was er / sie an diesem Septembertag im Jahr 2001 in New York im Fernsehen „gesehen“ hat, würden die meisten wohl so antworten:

Ein Flugzeug flog gegen 9 Uhr morgens in den ersten Turm (WTC 1), kurze Zeit später passierte das gleiche auch mit dem zweiten der „Zwillingstürme“ (WTC 2). Man sah eine Explosion, Rauchwolken, Panik brach aus. Etwa eine Stunde später stürzten zuerst der eine und dann auch der andere Turm ein.

Wer gut informiert ist, würde dann auch noch darauf hinweisen, dass am Nachmittag auch noch ein drittes Gebäude – schnurgerade – zusammengefallen ist: WTC 7 (mit 47 Stockwerken). Und dass, obwohl dort nie ein „Terroranschlag“ mit einem Passagierflugzeug stattgefunden hat.

aerial view WTC complex after destructionTatsächlich wurde an diesem Tag (neben diesem Gebäude) der gesamte WTC-Komplex (1-6) fast völlig zerstört.

BILD: Und woher kommt das Riesenloch in WTC 6 (oben links) ?

(Der Angriff auf das Pentagon und der „Absturz“ von Flug 93 werden hier nicht behandelt; Schwerpunkt sind die beiden Türme in New York)

Leute, die sich das kritische Denken nicht verbieten lassen (mit billigen Stigma-Wörtern wie „Verschwörungstheorie“) haben seitdem wahrscheinlich hunderte Artikel gelesen, „Aufdecker-Videos“ angesehen und vielleicht auch einige Bücher darüber gekauft. Sehr beliebt ist auch die „911“-Forschung von Dr. Daniele Ganser, der (vor allem dank Ken Jebsen) ein Publikum von zigtausend Menschen für seine Interviews und Vorträge (als Videos im Internet frei zugänglich) anzieht.

Dr. Ganser beginnt seinen Vortrag damit, dass er drei mögliche Szenarien für „911“ aufzählt:

  1. OFFIZIELLE VERSION: ein perfider Überraschungs-Angriff von „Al Kaida“ (Drahtzieher Osama Bin Laden), der nicht verhindert werden konnte
  2. LIHOP: (let-it-happen-on-purpose): man hat den Terroranschlag bewusst nicht verhindert, weil man dadurch einen perfekten Vorwand („war on terror“) für militärische Einsätze (gegen angebliche „Sponsoren des Terrors“) in erdölreichen Ländern bekam
  3. MIHOP: (make-it-happen-on-purpose): der Terroranschlag wurde in den USA selbst inszeniert;

Daniele GanserGanser will sich nicht festlegen, doch die offizielle Version – also die „Verschwörungstheorie“ der US-Regierung ist so absurd, dass kein intelligenter Mensch sie für wahr halten kann, das wurde ja in den letzten 14 Jahren durch die umfangreiche 911-Forschung bewiesen.

Wer „2+2“ noch zusammenzählen kann (Motiv / Gelegenheit / Mittel / Cui Bono? / Vorteil durch die Tat), weiß, dass es nur ein MIHOP gewesen sein kann.

false-flagDas bedeutet aber, dass die damit suggerierte „Bedrohung“ unserer Sicherheit ein gewaltiges Betrugsmanöver ist. Für die Amerikaner wirkte es psychologisch vielleicht wie ein zweites „Pearl Harbour“, aber aus europäischer und vor allem deutscher Sicht, war es (schlimmer als) der „Reichstagsbrand“ des 21. Jahrhunderts.

Mit dieser Inszenierung wurden Polizeistaat-verdächtige „Ermächtigungsgesetze“ (Patriot Act, NDAA, totale Überwachung, etc.) ähnlich wie im Dritten Reich als „notwendig“ für die „nationale“ Sicherheit durchgesetzt. Das dafür von Geheimdiensten geschaffene, synthetische „Terror-Netzwerk“ hat zwei außenpolitische Funktionen:

  • Erstens, dient es als Vorwand für die USA bzw. NATO, in allen Ländern offen Gewalt anzuwenden (also folgenlos das Völkerrecht zu brechen), die „destabilisiert“ werden sollen, wobei die kriminelle Aggression als „Selbstverteidigung“ präsentiert wird. (Afghanistan, Irak, Nordafrika, etc.)
  • Zweitens, werden diese bewaffneten, paramilitärischen Gruppen dazu benutzt, unerwünschte Regierungen zu stürzen und ganzen Regionen eine „Neuordnung“ zu verpassen , wobei ihre Rolle als „außenpolitische Werkzeuge“ (Al Kaida, IS, etc.) verborgen bleibt;. („Gladio B“: die islamistische Variante der „Strategie der Spannung“)

Der geopolitische Kontext ist aber nicht Thema dieses Artikels, sondern die unvoreingenommene Analyse der Bilder und Fakten, die wir über diesen Tag in New York haben.

Auch Dr. Ganser verwendet das Wort „eingestürzt“ (oder „zusammengestürzt“), wenn er beschreibt, was mit den drei WTC-Gebäuden (1,2 und 7) am 11. September 2001 passiert ist.

WARUM IST DAS WICHTIG?

Aus strafrechtlicher Sicht muss eindeutig geklärt sein, WAS wirklich passiert ist, bevor man sich mit den Fragen WER und WARUM befasst. Was am 11. September 2001 passierte, war keine „Kriegserklärung“ wie behauptet wurde, sondern ein perfides Verbrechen, das kriminalistisch aufgeklärt werden müsste. Doch das ist nie passiert.

Noch am selben Tag wurde angekündigt (siehe z.B. Paul Bremer), WER die Tat begangen hatte. Nur drei Tage später „wusste“ man, WIE dabei vorgegangen wurde und WARUM sie ausgeführt wurde. Natürlich konnte in dieser kurzen Zeit keine seriöse Untersuchung stattgefunden haben. Es ging also nur darum, die emotionale Stimmung für politische Zwecke zu nutzen um Pläne umzusetzen, die man schon lange vorher geschmiedet hatte.

Wir sind keine Bau-Ingenieure oder Sprengstoffexperten, doch es reicht, den eigenen Verstand – und hilfreiche, unabhängige Quellen – zu benutzen, um zu erkennen, was eigentlich geschehen (bzw. auf jeden Fall nicht geschehen) ist. Was ist also wirklich mit den WTC-Gebäuden passiert? WAS WAR TATSÄCHLICH ZU SEHEN?

1 DIE AUFLÖSUNG ZU STAUB (Pulverisierung)

Feuerwehrmann Luigi Cacchioli:

I saw it coming downthere was all this dust that got me”.

Sieht so ein Einsturz aus?

Wenn wir genau hinsehen, wird klar, dass hier kein “Einsturz” und auch keine “kontrollierte Demolierung” stattgefunden haben. Die ungeheure Masse dieser beiden Türme hat sich größtenteils „in Luft aufgelöst“, soll heißen sie ist zu Staub zerfallen und zwar vor unseren Augen. (Das lässt sich garantiert nicht mit einem Flugzeug bewerkstelligen …)

Zum Vergleich: Einsturz durch professionelle Sprengladungen

Auf dem Video oben sieht man den kontrollierten Einsturz (die Implosion) zweier Hochhäuser in Frankfurt. Er dauert ca.8 Sekunden für ein 116m hohes Gebäude. Dicke Staubwolken entstehen unten, am Boden: einmal bei der Sprengung und dann durch den Aufschlag.

Zu beachten ist auch der enorme Lärm: zuerst durch die Zündung der Sprengladungen, dann durch den Einsturz der Gebäudemasse.

Die beiden Türme des World Trade Center waren über 400 m hoch und sind auch in ca.10 Sekunden zu Boden gegangen. Die „Wolken“ fallen wie Kaskaden eines Wasserfalls herunter, erinnern teilweise auch an eine Lawine. Ich habe noch kein Video gesehen, wo die Geräusche dazu deutlich zu hören sind. Man sieht fast immer Bilder ohne Ton.

Da kann doch etwas nicht stimmen ….

turning into dust sequenceMan sieht auf den Bildern (vor allem auf Videos in Zeitlupe) deutlich, dass hier eine „Pulverisierung“ stattfindet und zwar während des angeblichen „Einsturzes“. D.h. das Material zerfällt zu Staub bevor es den Boden erreicht hat. Im Verhältnis zur gewaltigen Masse der Bauwerke ist der Schutthaufen, der davon übrig bliebt, viel zu klein.

Dazu muss man sich folgende Daten für WTC 1 und 2 ansehen:

twin towersHöhe der Türme:

  • 415 bzw. 417 m (mit Antennenmast) Grundfläche: 63x 63 m

 

 

Gewicht pro Turm: 680.000 Tonnen (=750.000 US-short-tons; davon etwa 100.000 Tonnen Stahl und 150.000 m³ Beton + ca. 22.000 Fenster, Aufzüge, Versorgungsleitungen, Sanitäreinrichtung, Zwischenwände, Möbel und Geräte)

Selbst wenn man davon ausgeht, dass diese Gebäude mit Sprengladungen gezielt zum Einsturz gebracht wurden, könnte das zwar (auf den ersten Blick) erklären, warum die Gebäude so gerade und kontrolliert „runterkamen“, aber damit wäre die „Pulverisierung“ nicht zu rechtfertigen.

Auch die (längst widerlegte) Theorie von der „ungeheuren Hitze“ (durch den Treibstoff der Flugzeuge, den Einsatz von „Thermite“, etc.) kann nicht plausibel machen, wie mehr als eine Million Tonnen Material „wie Schnee“ zu Boden fallen (der übriggebliebene Stahl wurde, von wenigen Resten abgesehen, in Windeseile abtransportiert) und kein Stuhl, kein Schreibtisch, kein Computer mehr zu erkennen ist.

Die „Pulverisierung“ (von etwa 75-80%) der Gebäudemasse erklärt auch folgende, seltsame Umstände:

1.1 GERINGE ERSCHÜTTERUNG – KEIN „ERDBEBEN“

seismic signal only surface wavesWenn hunderttausende Tonnen Material „einstürzen“, würde das eine enorme Erschütterung auslösen, die mit einem Erdbeben der Stärke 3,5 vergleichbar wäre. Doch seismische Aufzeichnungen von diesem Tag stimmen mit einem solchen Ereignis nicht überein. (Der „Niedergang“ der 47 Etagen von WTC 7 war so leise, dass die Erdbeben-Aufzeichnungen überhaupt keine besonderen Vorkommnisse „no seismic event“ registrierten)

Ich erinnere mich nicht daran, das Geräusch gehört zu haben, als die Gebäudeteile aufschlugen. Jemand sagte mir, es sei auf der Richter-Skala registriert worden, ob das stimmt, weiß ich nicht. Wenn das so stark wie ein Erdbeben war, wieso kann ich mich dann an das Geräusch nicht erinnern?                                                                 (Michael Ober, Sanitäter)

comparison seismic signals WTC 1,2,7 and Seattle kingdomDie Sprengstoff-im Keller-Theorie und die „kontrollierte Demolierung“-Hypothese werden unhaltbar, wenn man genau hinsieht: die Gebäude wurden von oben nach unten zerstört (nicht umgekehrt). Etwa 80% der Masse eines Turms zerfiel während des „Falls“ zu Staub.

Das „seismische Signal“ entsprach einem Gebäude mit ca. 20 Stockwerken, nicht 110 (siehe Skizze oben)

Das erklärt, warum die Erdbeben-Messgeräte nur sehr kurz, verhältnismäßig geringe Erschütterungen registrierten, warum Gebäude in der Nachbarschaft kaum beschädigt wurden und, warum verhältnismäßig wenig Schutt, aber Unmengen von „Staub“ produziert wurde (der vorübergehend völlige Dunkelheit bewirkte).

min time free fall and pancake collapse Dr JWoodBei Kollaps der WTC-Türme (110 Etagen) nach der „pancake-theory“ (die Bodenplatten abgesackt und dann aufeinander gefallen, wie ein Stapel Pfannkuchen) würden 89 Sekunden vergehen (das kann man mit einer Formel berechnen); die Türme sind aber in nur 8 bzw. 10 Sekunden „zu Boden gegangen“. Die pancake-theory der FEMA wurde später von NIST durch die „inward bowing“-Theorie ersetzt, aber auch die wurde mittlerweile als wissenschaftlich unhaltbar (sprich: Betrug) entlarvt.

Würde man eine Billard-Kugel vom Dach herunterwerfen, würde diese – im freien Fall, ohne jeden Luftwiderstand – 9,2 Sekunden brauchen.

Ein „Einsturz“ auf der Basis geltender physikalischer Gesetze hat also nicht stattgefunden.

1.2 DIE „WTC-BADEWANNE“ BLEIBT INTAKT

construction bathtub 2Die Fundamente der beiden Türme befanden sich auf Felsboden, ca. 20 m unterhalb der Wasserlinie (des Hudson-River). Um zu verhindern, dass Wasser eindringt, wurde deshalb ein unterirdischer Schutzwall errichtet, der „bathtub“ also Badewanne genannt wird.

No floodingDiese „Badewanne“ wäre durch den Einsturz dieser beiden Riesentürme natürlich erheblich beschädigt worden und der direkt „vor der Tür“ liegende Hudson-River hätte dann das Gelände (und Manhattan) überflutet.

Schutzwall nach 911

Schutzwall nach 911

Doch nichts davon ist passiert. Auch die U-Bahn-Tunnel unter den Türmen und die Züge selbst blieben weitgehend unversehrt. (Die Beton-Schutzwanne wurde nur minimal beschädigt, aber in erster Linie durch große Baufahrzeuge während der Aufräumarbeiten).

1.3 DAS „WUNDER“ DER ÜBERLEBENDEN FEUERWEHR-LEUTE

14 Feuerwehr-Männer, die sich im vierten Stockwerk (im zentral gelegenen Treppenhaus – Stairwell B) von WTC 1 befanden, als der (knapp 10 Sekunden dauernde) „Einsturz“ begann, überlebten die Katastrophe.

Sie waren auf dem Weg nach oben gewesen (in der 27.Etage), um Verletzte zu bergen, als der Süd-Turm „einstürzte“. Sie waren fassungslos, wussten aber, dass sie so schnell wie möglich nach unten gehen mussten, bevor auch der Nord-Turm kollabierte. Das Tempo des Abstiegs wurde aber erheblich verlangsamt, als sie eine verletzte Frau mitnahmen, deren Kräfte schließlich im vierten Stock versagten. Sie konnte nicht mehr weitergehen.

Dann begann der Turm zu vibrieren, sie hörten ein lautes „boom, boom, boom“ (was sie als die aufeinanderfallenden Bodenplatten interpretierten); sie wurden im Treppenhaus herumgeworfen, dachten das ist das Ende …

Keiner von ihnen wurde ernsthaft verletzt, von den Trümmern erschlagen bzw. eingequetscht oder erlitt Verbrennungen. Es gab keine „große Hitze“, wie auch andere Zeugen aussagten, die aus dem Gebäude entkommen konnten. (Das Märchen vom „aufgeweichten“ oder geschmolzenen Stahl wird aber weiter verbreitet)

NYFD ladder 6Als die Männer begriffen hatten, dass wider Erwarten ihre letzte Stunde nicht geschlagen hatte, versuchten sie über Funk den Rettungskräften ihren Standort mitzuteilen. (Wegen der dichten Staubwolken konnten sie nichts sehen). Dabei kam es zu unfreiwillig komischen Szenen:

Wir haben ihnen immer wieder, „zum hundertsten Mal“ erklärt: Wir sind im Treppenschacht B, auf der zweiten, dritten und vierten Etage des Nord-Turms! WO seid Ihr???? Dann wieder – Wir sind im Nordturm, Stairwell B, usw. Ich hatte schon so einen Frust, [weil die anscheinend nicht kapierten] Mein Gott, warum hört ihr denn nicht zu? Und dann das: Wo ist denn der Nord-Turm? Ich war perplex – was meinst Du denn – Wo ist der … , es war unvorstellbar.“

Lieutenant James McGlynn, Feuerwehr NYC

Die BBC hat eine (auf Emotionen ausgerichtete) Dokumentation über dieses Drama produziert und dessen Titel sagt schon alles:

THE MIRACLE OF STAIRWELL B

Warum ein „miracle“, also ein Wunder? Weil die Journalisten sich nicht erklären können, wie die Feuerwehrleute „einer Lawine von einer halben Million Tonnen Stahl und Beton entkommen konnten.

2 Stairwell B WTC 1Das ist auch nicht erklärbar, weil physikalisch unmöglich, wenn tatsächlich ein (schnurgerader) „Einsturz“ von über 600.000 Tonnen stattgefunden hätte. Die BBC klammert sich an die Darstellung, es habe eine einzige sichere „Nische“ (pocket) im Gebäude gegeben und zwar genau dort, wo sich die Männer zufällig aufhielten. Wer soll das glauben?

Die Aussagen dieser Männer, als sie wieder etwas sehen konnten und aus einem Loch herauskamen, sprechen Bände:

Jay Jonas FDNYJungs, da waren doch 106 Stockwerke über uns und jetzt sehe ich (nur) Sonnenschein …“ „Da ist nichts über uns. Dieses Riesengebäude existiert nicht mehr“.

„Das sind die größten Bürogebäude der Welt, doch ich habe keinen einzigen Schreibtisch, keinen Stuhl oder Telefon gesehen, nichts  außer Stahlstäben und Staub …“

Captain Jay Jonas, Feuerwehr NY

WTC 1 disintegrates 9-28Die massiven, vulkanartigen Staubwolken-Kaskaden während des Zerfalls der Türme lassen sich weder mit einem Flugzeug-Impact, noch mit Feuer oder Sprengstoff (kinetischer Energie-Einwirkung) erklären. Untersuchungen von Stahlresten haben ergeben, dass diese nie einer so großen Hitze ausgesetzt waren, dass der Stahl „aufgeweicht“ (ab 600o C) oder gar geschmolzen wäre. Was ist also mit dem Stahl wirklich passiert? (Wir kommen später darauf zurück…)

2 DER SOUTH-TOWER / WTC 2

WTC 2 tippingDer Süd-Turm, der zuerst (um 9:59) zusammenbrach, wäre eigentlich nicht so schnurgerade „gefallen“ wie WTC 7 oder WTC 1. Man sieht auf einigen Bildern deutlich, dass sich der Tower (oberhalb der 80. Etage) nach Südosten neigt, bevor sich die Masse zu Staub auflöst.

Ein asymmetrisches Feuer kann unmöglich das gleichzeitige, symmetrische Versagen aller tragenden Stahlsäulen verursachen (noch dazu war das Material chemisch behandelt, um mehr Brandwiderstand zu haben und die dicken Säulen im Kern hätten mit ihrer gewaltigen Masse als Hitzeabsorber gewirkt.

Außerdem sieht man auf den Bildern ja deutlich schwarze Rauchwolken, also kein „Höllenfeuer“, denn dann müssten die Flammen hell-orange, hell-gelb oder fast weiß sein.

WTC 2 tipping and disintegratingWenn die Spitze des Turmes sich nach Süden und Osten neigt, heißt das, dass die Traglast auf der Westseite verringert wird. Doch man sah wie gleichzeitig auch die Westseite zusammenbrach – in entgegengesetzter Richtung der Neigung. Das ist physikalisch nicht erklärbar, wenn man die offizielle Version als Grundlage heranzieht. Doch die kippende Spitze des Turms fiel nicht herunter, sie löste sich vorher auf …

In der italienischen Doku “ZERO: An Investigation Into 9/11 sind auch Augenzeugen zu sehen, die enorm wichtige Aussagen machen und die oben angeführten Punkte untermauern:

Brian Clark 84th floor WTC 2Z.B. Brian Clark, der am Morgen des 11. September 2001 in seinem Büro (im 84. Stock des Süd-Turms, WTC 2) saß, als angeblich eine Boeing 767 im Anflug* auf das Gebäude war.

(*Kein Linienflugzeug würde einfach in das Gebäude “eintauchen” bzw. dessen Silhouette sich in der Wand abzeichnen wie es auf Videos von WTC 1 zu sehen ist; fast wie ein Messer, das in Butter eindringt; die Flügel hätten abbrechen müssen, keine Boeing 767 könnte auf 400 m Höhe mit 500 mph fliegen (aerodynamisch unmöglich), siehe z.B. dieses Video und zur Explosion im Nord-Turm ohne Flugzeug hier. Das ganze Theater mit den Flugzeugen ist nur Ablenkung; eine „cover-story“ um zu verschleiern, was wirklich passiert ist …)

Er sagt, dass unmittelbar nach dem Anschlag auf den Nord-Turm (WTC 1) eine Durchsage der Port Authority über die Lautsprecher zu hören war:

Gebäude 2 ist sicher, es besteht kein Grund für eine Evakuierung“ (!)

Etwa 2 Minuten später unterhielt er sich mit einem Herrn namens Bobby Coll, der schon auf dem Weg nach unten war (8 Stockwerke tiefer) als er die Durchsage hörte und dann wieder umdrehte.

Während die Männer sich unterhielten, hörten sie ein „boom, boom“ Geräusch, das sie als „doppelte Explosion“ interpretierten und dann schwankte der Turm kurz, wurde aber wieder stabil.

Wohl gemerkt: die beiden Männer befanden sich 6 Etagen über dem angeblichen Einschlag des Passagierflugzeugs, wussten aber zu diesem Zeitpunkt nichts davon. Sie machten sich auf den langen Weg nach unten … Auf der 81.Etage hörten sie Hilferufe und Clark rettete einen Mann, dann sagte er „we dusted ourselves off“ und zu dem Geretteten: Come on, let‘s go home.

Clark: Ich sah keine Flammen weiter unten, also gingen wir weiter.

Die Männer gingen also zu Fuß vom 81. Stockwerk nach unten, dabei mussten sie natürlich auch die Etagen passieren, wo angeblich eine Boeing 767 eingeschlagen hatte, deren Treibstofftanks dann explodiert seien. Doch als sie in der 78. Etage ankamen, war von einem „Inferno“ nichts zu sehen, nur schwache, leicht züngelnde Flammen auf der einen Wandseite. Sie gingen einfach weiter und ab dem 74. Stockwerk war alles ganz normal. Die Lampen waren an, die Belüftung funktionierte. Sie stiegen weiter die Treppen hinab und kamen kurz vor 10 Uhr unten an.

Als sie unten auf der Plaza standen, drehten sie sich um und dann … „boom, boom, boom …sie trauten ihren Augen nicht. (Dieses Geräusch wurde von einigen Feuerwehr-Leuten als Aufschlagen der fallenden Bodenplatten interpretiert …auch ein Trugschluss)

Clark im O-Ton: „It took about 8-10 seconds for the whole tower to go straight down and dissolve into its own ash

113 huge dustcloudsEs dauerte also nur etwa 10 Sekunden bis der ganze Turm runterkam und „sich in seine eigene Asche aufgelöst“ hat.

Ebenfalls in der Zero-Doku zu sehen ist Paolo Marini, (17:00) ein Experte für Metallurgie und Materialkunde. Er bezeichnet die rasante Fallgeschwindigkeit der beiden Riesentürme als “völlig unerklärlich“ (wenn man von einem Einsturz ausgeht) und sagt im Interview:

It fell as if there was nothing below it“.

Ja, so war es wohl auch: die Masse zerfiel zu Staub, bevor sie den Boden erreichte.

WODURCH dieser Zerfall zu Staub erreicht wurde, das ist die 100-Millionen-Dollar Frage …

… doch es gibt eine – marginalisierte -Wissenschaftlerin, die diese Frage beantworten kann … Dr. Judy Wood, die auch die wichtigsten Argumente für diesen Blog geliefert hat, …mehr dazu in Teil 2 …

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DER BLINDE FLECK geht nicht weg: Bombenterror ohne Kontext

Film PosterGestern zeigte die ARD den Spielfilm „Der Blinde Fleck“, in dem das Bombenattentat vom 26. September 1980, während des Oktoberfests in München, im Mittelpunkt steht. Der Protagonist des Films ist der investigative Reporter Ulrich Chaussy, der jahrelang die Umstände des Anschlags untersucht hat und dabei auf jede Menge Ungereimtheiten gestoßen ist. Dabei stellte sich heraus, dass die polizeilichen Ermittlungen „von ganz oben“ beeinflusst wurden, damit die offizielle Theorie vom verwirrten Einzeltäter nicht ins Wanken gerät. Besonders die Hinweise auf Verbindungen zu „rechts-radikalen“ Gruppen wurden systematisch unterdrückt.

2015_Ulrich_ChaussyUlrich Chaussy ist eine reale Person, die seit vielen Jahren für den Bayerischen Rundfunkt arbeitet, ein renommierter Sachbuch-Autor und er trägt bis heute unermüdlich zur Aufklärung des Bombenanschlags bei. Für seine intensiven Recherchen und den politischen Druck, den er als Folge dieser Hartnäckigkeit jahrelang aushalten musste, gebührt ihm großer Respekt (er erhielt dafür auch kürzlich einen bayerischen Verdienstorden) und dieser Blog verfolgt keinesfalls die Absicht, seine journalistische Integrität in Frage zu stellen.

Doch der Spielfilm (in der Mediathek noch abends abrufbar) und die im Anschluss daran gezeigte, kurze „Doku“ über die Wiederaufnahme des Untersuchungsverfahrens – die hauptsächlich Chaussy zu verdanken ist – hatten gravierende Mängel.

Dem Zuschauer wird zwar vermittelt, dass die höchsten Beamten im „Sicherheitsapparat“ (also im Innenministerium, im Verfassungsschutz, usw.) die Aufklärung des Verbrechens massiv behindert haben, aber warum das so gewesen ist, wird nicht erklärt. Der größere, politische Kontext wird ignoriert. Die Frage ist – warum?

Vielleicht können die folgenden Ausführungen darauf eine Antwort geben.

DIE  ERMITTLUNGEN

Laut dem „historischen Lexikon Bayern“ (Überschrift: Kritik an behördlichen Ermittlungen) wurde nie bewiesen, dass Köhler die Bombe gebaut hatte oder auch nur dazu in der Lage gewesen wäre und es gab nur einen einzigen „Belastungszeugen“, der das Gehäuse der Bombe im Haus Köhlers gesehen haben will (dessen Identität aber verschwiegen wird).

Selbst der von den Ermittlern angeführte Hauptzeuge berichtete nur von einer leeren Bombenhülle in Köhlers Werkstatt. Jedoch sind bei der dortigen Durchsuchung weder Gerätschaften zum kontrollierten Erhitzen und Vergießen von Sprengstoff noch Mikrospuren von TNT oder sonstigem militärischem Sprengstoff entdeckt worden.“

Die Ermittlungen führten die Polizei rasch zur “Wehrsportgruppe Hoffmann“, die paramilitärische Übungen mit faschistischer Indoktrination kombinierte. Der 21-jährige Gundolf Köhler, der offiziell als Bombenleger gilt, soll Mitglied dieser Gruppe gewesen sein, was aber keiner der Befragten aus ihren Reihen bestätigte (sie hatten ihn nie gesehen).

Hoffmann patsiesDie Mitglieder von WSGH sagten bei Vernehmungen aus, sie hätten Waffen und Sprengstoff von einem gewissen Heinz Lembke erhalten:

Herr Lembke zeigte uns verschiedene Arten von Sprengmaterial, Zündern, Plastiksprengstoff und militärischen Sprengstoff. Er sagte, er habe viele geheime Verstecke, in denen solches Material im Wald vergraben sei und er könne uns viel davon geben. Er sagte auch, dass er Unterricht über die Handhabung solcher Sprengsätze gibt.“

(Aussage von Raymund Hörnle, zitiert in Gladio: Die geheime Terrororganisation der Nato, 1997, p. 82.)

Diese Spur wurde aber nicht weiter verfolgt… (weil sie sonst zu „Gladio“ bzw. NATO und BND geführt hätte …), sondern an der „Einzeltäter-Theorie“ festgehalten.

Waffenfunde Gladio BRDEnde Oktober 1981 stießen Wanderer in der Nähe von Uelzen (in der Lüneburger Heide, unweit des größten NATO-Übungsplatzes) auf eines dieser geheimen Waffenverstecke, wo auch andere Ausrüstungsgegenstände vorhanden waren. (Dies wird im Film nur ganz kurz erwähnt, man sieht einen Clip aus der damaligen Tagesschau)

Daraufhin wurde der Förster Heinz Lembke festgenommen und dieser führte die Polizei kurz darauf zu einem riesigen Waffenarsenal (33 Einzelverstecke), das die „Einzeltäter-Theorie“ ad absurdum führt. Daniele Ganser zitiert dazu einen Artikel des österreichischen Militärs aus dem Jahr 1991, in dem es heißt:

Die Waffenverstecke wurden sofort dem rechtsextremen Lembke zugeordnet. Doch diese Erklärung hatte einen Haken: Neben automatischen Waffen, chemischen Stoffen (Arsen und Zyankali) und etwa 14.000 Schuss Munition, fand man auch 50 Panzerabwehrkanonen, 156 kg Sprengstoff, 230 Zündvorrichtungen und 258 Handgranaten.

Es ist bemerkenswert, dass ein Staat mit weitreichenden Sicherheitsmaßnahmen gegen Terroristen*, den Diebstahl oder die Abzweigung einer solch großen Menge an Kriegsmaterial nicht bemerkt hat.“

(Quelle: Österreichische Militärische Zeitschrift, Heft 2 1991, S. 123)

Die ermittelnde Behörde (geleitet vom Generalbundesanwalt) wusste schon lange, dass der Sprengstoff für das Oktoberfest militärischer Herkunft war und diese Bombe nicht von einem 21-jährigen Laien „selbst-gebastelt“ wurde. Die Experten waren auch in der Lage, festzustellen, ob das Material aus NATO-Beständen kam oder nicht.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass es einen größeren, politischen Kontext gibt, der unweigerlich zu militärischen, sicherheitspolitischen (und somit geheimdienstlichen) Kreisen führt.

*Für das Verstehen der Zuschauer wäre es notwendig gewesen, das Auftauchen des „linken“ Terrors in Deutschland (in den 1970er Jahren) zu analysieren und natürlich den Kontext zu „Gladio“ herzustellen.

Also die Tatsache, dass unter dem Deckmantel der NATO geheime, paramilitärische Strukturen (in ganz Westeuropa) aufgebaut wurden, die mit Hilfe faschistischer Elemente in den Sicherheitsapparaten (also Polizei, Militär, Geheimdienste, Innenministerium) Terroranschläge verübten. Diese wurden dann den „Linksextremen“ in die Schuhe geschoben, um (vor allem in Italien) einen politischen Linksruck zu verhindern und die kommunistischen Parteien zu dämonisieren. Gruppen, wie die RAF oder Brigade Rosse in Italien waren von den Geheimdiensten infiltriert und wurden regelrecht zu Gewalt- und Terrorakten angestachelt. (Siehe dazu den Beitrag über Gladio).

Die aktuelle Variante des synthetischen Terrors in Europa (Paris, Charlie Hebdo) greift nicht auf Neo-Nazis zurück, sondern auf indoktrinierte „Islamisten“ und ahnungslose Muslime (als „patsies“) die ebenfalls als geopolitische Werkzeuge eingesetzt werden.

Doch – big surprise – die Polizei kam zu dem Schluss, dass Lembke (wieder einmal) ein „Einzeltäter“ war, die Verbindung zu „Gladio“ wurde nicht untersucht. Lembke deutete in einer Vernehmung an, dass er demnächst enthüllen werde, für wen diese Waffen gedacht waren und wer dahinter steckt. Doch am nächsten Tag, am 1. November 1981, fand man ihn erhängt in seiner Zelle.

BIG (BROWN) BROTHER (und das “Neue Deutschland“)

Um den geopolitischen Hintergrund zu verstehen, muss man den Leuten natürlich erklären, dass die USA als Besatzungsmacht federführend am Aufbau der deutschen Geheimdienste und Sicherheitsapparate waren und wenig Interesse daran hatten, die Nazis in den bürokratischen Strukturen zu entfernen – ganz im Gegenteil.

Reinhard GehlenReinhard Gehlen, Spionagechef Hitlers im Osten machte nach dem Krieg eine beachtliche Metamorphose durch: vom General des Dritten Reiches zum amerikanischen General – in no time. Er wurde von den Amerikanern damit beauftragt, einen neuen Geheimdienst aufzubauen, der ja auch anfänglich als „Gehlen Organisation“ bekannt war. Dass damit ein Auffanglager für dutzende Nazi-Verbrecher geschaffen wurde, hat die Regierung in Washington nicht weiter gestört. Sie haben ja (unter Federführung von Allen Dulles) auch tausende Nazis (vor Strafverfolgung geschützt und) in die USA gebracht, weil sie als Wissenschaftler oder als militärische „Berater“ nützlich waren.

Keiner tat mehr als Gehlen, um die Ängste der Amerikaner vor der „roten Gefahr“ zu schüren“ (Video 18:30)

(Kein Wunder, denn das bedeutete mehr Geld und mehr Macht für seine Organisation)

Hitlers shadow StudyDie von amerikanischen Kreisen bewusst erzeugte Hysterie des „Kalten Krieges“ diente dazu, die Förderung von Faschisten (und Milliardenausgaben) zu legitimieren. Nach dem Motto „der Zweck heiligt die Mittel“ musste man für den Kampf gegen den bösen Kommunismus auch Nazis einsetzen, weil moralische Skrupel doch nur dem teuflischen Feind in die Hände gespielt hätten …

Die Wurzeln des BND sind also eindeutig „braun“ und die Antwort von Edward Snowden (auf die Frage, wie er das Verhältnis zwischen BND und NSA [bzw. CIA] beschreiben würde) „They are in bed with each other“ kommt deshalb auch nicht überraschend.

Doch während bekannt ist, dass der BND 1956 gegründet wurde, wird die Existenz der geheimen Gladio-Strukturen bis heute mit wenigen Ausnahmen totgeschwiegen.

GLADIO IN DEUTSCHLAND: Alte Nazis trainieren neue Rekruten unter US-Aufsicht

In den 1950er Jahren gewannen die kommunistischen Parteien in Frankreich und Italien immer mehr Stimmen. Die anti-kommunistische Hysterie in den USA sollte der CIA zu immer größerer Macht verhelfen und ihre „geheimen Operationen“ (wie Gladio) im Ausland ausweiten und legitimieren. Diese kriminelle Einmischung in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten – die noch dazu als „Verbündete der USA“ oder „befreundete Staaten“ galten – wurde ab 1947 durch den NSA quasi legalisiert.

(Mehr Details dazu im letzten Beitrag über die CIA, ein weiterer wird folgen)

In den 1960er Jahren wurde also die (eigene) Bevölkerung in Europa zum „Feind“ erklärt, wenn sie gegen Dinge protestierte, die für die Durchsetzung von „amerikanischen Interessen“ notwendig waren, z.B. die Errichtung von US-Militärbasen oder die Stationierung von Trägerraketen mit Nuklearwaffen. Es reichte aber auch, wenn man „linke Ideen“ hatte, die die herrschenden Besitzverhältnisse bedrohten.

Die Manipulation der Bevölkerung durch Angst und Terror (besonders vor anstehenden Wahlen) wurde deshalb als legitimes Mittel der amerikanischen „Außenpolitik“ betrachtet und auch von faschistischen Kreisen in Europa begrüßt.

Wie Daniel Ganser feststellte, gibt es auch ein Papier, in dem der Einsatz der Gladio-Strukturen notfalls GEGEN DIE EIGENE BEVÖLKERUNG dokumentiert ist: Datiert mit 1.Juni 1959 heißt es dort (Originaltext italienisch), dass die Gladio-Strukturen für folgende Zwecke einzusetzen sind:

Sollte der Ernstfall eintreten, in dem Gebiete von NATO-Ländern teilweise oder ganz von inneren Unruhen (und Umstürzen) oder militärischer Invasion betroffen sind“ [mit „Umstürzen“ meinte man einen faschistischen Putsch, bei dem die „gladiatori“ natürlich zum Schutz der Putschisten eingesetzt werden und dafür sorgen, dass „linke“ Gruppen ausgeschaltet werden, wie Prinz Borghese in Italien es vorhatte …]

 

WaPo CIA Nazi NetworksCIA Dokumente, die im Juni 2006 freigegeben wurden zeigen ebenfalls, dass die CIA zwischen 1949 und 1955 geheime „Gladio“-Strukturen in Deutschland aufgebaut und dabei SS-Offiziere eingesetzt hat. Dies bestätigt ja auch u.a. der CIA-Mann in der exzellenten BBC-Doku von Allan Frankovitch, über die ich in diesem Blog ja geschrieben habe (Gladio).

Eine dieser Gruppen war der „Technische Dienst (TD) innerhalb des Bundes Deutscher Jugend (BDJ). Der BDJ wurde 1950 von Erhard Peters und Paul Lüth gegründet. Die Existenz von TD-BDJ war den deutschen Behörden (spätestens) seit 1952 bekannt.   (Siehe dazu Ganser)

Ein erfolgreicher „Anwerber“ für Jugendliche, die zum BDJ gelockt wurden, war der SS-Kriegsverbrecher Klaus Altmann (besser bekannt als Klaus Barbie oder in Frankreich als der „Schlächter von Lyon“). Er tat dies Anfang der 1950er Jahre im Auftrag des CIC, des militärischen Spionagedienstes der USA im zweiten Weltkrieg, der später von der DIA abgelöst wurde.

Am 9. September 1952 betrat ein Mann eine Polizeistation in Frankfurt und erzählte den Polizeibeamten eine erstaunliche Geschichte: er sei Teil einer paramilitärischen Einheit, die über Waffen und Sprengstoff verfüge und von Amerikanern finanziert werde. Den Mitgliedern wird beigebracht wie man Leute umbringt, ohne Spuren zu hinterlassen, wie man sich im Wald versteckt, usw.

Der Mann hieß Hans Otto und war ein ehemaliger Offizier der Waffen-SS, deshalb erschien ihm auch der angebliche Zweck dieser geheimen Übungen anfangs nicht verdächtig: Für den Fall, dass die Sowjetunion Deutschland überfallen und besetzen sollte, würden diese speziell ausgebildeten Einheiten (ähnlich wie die Resistance in Frankreich) den Besatzern das Leben mit „Terroranschlägen“ und Sabotage schwer machen.

Doch als ihm eine Liste von deutschen Politikern (und anderen, insgesamt 40 Personen) vorgelegt wurde, die – nicht nur in diesem Fall, sondern auch bei einem drohenden, innenpolitischen Machtwechsel nach links – zu liquidieren seien (darunter auch viele Sozialdemokraten), wurde Otto die Sache zu unheimlich und er „packte aus“.

Zinn G ADie daraufhin eingeleiteten Untersuchungen führten schon damals zu Waffenverstecken und einem Trainingslager im Odenwald in Hessen. Die Sache wäre wohl damals vertuscht worden, wenn nicht ein mutiger Politiker die Sache öffentlich gemacht hätte: Georg August Zinn, damals Ministerpräsident von Hessen und überzeugter Anti-Faschist. Trotz enormen Drucks von Adenauer und den US-Behörden ließ er sich nicht zum Schweigen bringen und hielt eine flammende Rede vor dem hessischen Landtag, wofür er großen Beifall erntete. Dabei warnte er davor, dass diese geheimen Strukturen, die ja die Grundlage für kriminelle, subversive Tätigkeiten waren, die dann unter Hitler zur Diktatur führten, jetzt wieder aktiv seien.

Am 30. Oktober 1952 ordnete der BGH die Freilassung aller inhaftierten BDJ-Mitglieder an, ohne auch nur mit den Polizeibeamten in Frankfurt gesprochen zu haben oder deren Ermittlungsergebnisse zu kennen (Ganser, 2005).

Der schockierte und empörte Zinn war fassungslos und konnte sich dieses Verhalten nur dadurch erklären, dass die Richter in Karlsruhe „ auf Anordnung der Amerikaner gehandelt haben“.

Dazu gibt es im Internet diese interessanten Informationen:

Bei einer Razzia örtlicher Polizeieinheiten in den Räumen des BDJ stellte sich 1952 heraus, dass die USA die Organisation mit einer monatlichen Summe von 50.000 DM finanzierten sowie mit Waffen, Munition und Sprengstoff beliefert hatten. Im Odenwald bei Frankfurt am Main fand man ein Waffenlager mit Maschinengewehren, Granaten, leichten Artilleriegeschützen und Sprengstoff. Die Auswertung der beschlagnahmten Unterlagen förderte zudem eine Attentatsliste mit 40 deutschen Führungspersönlichkeiten – hauptsächlich Politiker der SPD – zutage, die man als nicht zuverlässig antikommunistisch eingestuft hatte. Unter ihnen befanden sich Herbert Wehner, der damalige SPD-Parteichef Erich Ollenhauer, der hessische Innenminister Heinrich Zinnkann und die Oberbürgermeister von Hamburg und Bremen. Um im Ernstfall eine möglichst effiziente Ausführung der Attentate zu ermöglichen, hatte der BDJ bereits Mitglieder in die SPD geschleust.

Counterintelligence_corps_badgeDer CIC (Militärgeheimdienst der US-Army im zweiten Weltkrieg) übernahm die von der deutschen Polizei inhaftierten BDJ-Mitglieder und verweigerte im Folgenden den Zugriff der deutschen Behörden, die beabsichtigten, Anklagen aufgrund unerlaubten Waffenbesitzes und geplanten Mordes zu erheben. CIC-Agenten beschlagnahmten weiterhin alle noch verfügbaren Unterlagen und verweigerten die Übergabe an die deutschen Behörden.“

(CIC“ (dessen Agenten später in der CIA aufgingen) ermöglichte auch das Entkommen hunderter Nazi-Kriegsverbrecher über die „Rattenlinie“ nach Lateinamerika – mit Unterstützung des Vatikans …)

Während amerikanische Diplomaten also Zinn versicherten, es gäbe keine Pläne zur „Manipulation des politischen Klimas“, in Deutschland, beeilte sich die CIA später, die Sache durch die Cover-Story zu verharmlosen, dass diese „Einheiten“ sich quasi in fanatischem Eifer „verselbständigt“ und eigenmächtig „Todeslisten“ erstellt hätten – ohne Wissen und Zustimmung der Geheimdienste. Wer das glaubt, gewinnt den ersten Preis für politische Naivität.

Doch auch in diesem Fall wurden die Verbindungen zu „Gladio“ völlig unter den Teppich gekehrt.

Interessant ist auch die Aussage des ehemaligen CIA-Chefs für Deutschland Peter Sichel (siehe Video-Link):

Adenauer war verärgert darüber, dass man ihn nicht informiert hatte [er wusste Bescheid] nicht weil er etwas gegen diese Operationen gehabt hätte, sondern in dem Sinn – man hätte die Leute dafür sorgfältiger auswählen sollen …“ (Video 21:45)

Adenauer bestritt die Existenz der „Todes-Liste“ und der BDJ wurde im Jänner 1953 verboten. (Man machte aber natürlich unter anderem Namen weiter).

GOD BLESS OUR OLD NAZIS

1955 wurde die BRD Mitglied der NATO und Adenauer unterzeichnete einen geheimen Vertrags-Annex, in dem sich Deutschland verpflichtet, den Mitgliedern des geheimen Netzwerks rechtliche Immunität zu gewähren. Also kein Strafverfahren für alte und neue Nazis im Dienste Amerikas – no way. (Textzitat unten, Ganser 2005)

Ganser legal immunity Gladio Germany

Das dürfte Hans Globke (ehemaliger Ministerialrat im Innenministerium des Dritten Reiches) sehr gefallen haben, der als „Ministerialdirigent“ ab 1949 ein Büro im Kanzleramt hatte und ebenso General Erich von Manstein (geb. von Lewinsky), verurteilter Kriegsverbrecher, der in gewissen Kreisen „Heldenstatus“ hat, und Adenauers Schützling und Berater beim Aufbau der Bundeswehr war.

Aus dem Klappentext des u.a. Buches von Jürgen Bevers:

Globke graue Eminenz hinter AdenauerEr war die Graue Eminenz in Adenauers Kabinett, heute ist er fast vergessen: Hans Maria Globke. Als Staatssekretär im Kanzleramt zog er im Hintergrund die Fäden, baute das Palais Schaumburg zur Machtzentrale aus und bestimmte die Personalpolitik. Globke kontrollierte die Geheimdienste und holte Hitlers Generäle in die Führungsspitze der Bundeswehr. Als heimlicher „Generalsekretär“ der CDU warb er um verdeckte Parteispenden und verteilte sie. Derselbe Hans Globke hatte als hoher Ministerialbeamter den Nazis gedient, einen juristischen Kommentar zu den Nürnberger Rassegesetzen verfasst und gleichzeitig als gläubiger Katholik die Kirche mit wichtigen Informationen versorgt. Allen späteren Anfeindungen zum Trotz hat Adenauer seinen engsten politischen Vertrauten beschützt und auch vor einem Auftritt als Zeuge im Jerusalemer Prozess gegen Adolf Eichmann, den Organisator des Holocaust, bewahrt.

Die Re-Militarisierung Deutschlands (durch Krypto-Faschisten) als Vasall der USA hatte begonnen und das dadurch entstehende seelische Unbehagen (trotz steigendem Wohlstand) mündete schließlich in die Proteste, die 1968 Schlagzeilen machten.

Die Oktoberfest-Bombe von 1980 brachte das geheime Netzwerk der Subversion wieder ins Spiel, doch die Vertuschung gelang auch dieses Mal.

 

 

POLITISCHER KONTEXT – DEUTSCHLAND 1980

Die Oktoberfest-Bombe explodierte zu einem „günstigen“ Zeitpunkt: Helmut Schmidt wurde schon länger von den rechts-konservativen (wie der CSU) Politikern als „zu schwach“ gegenüber den „linksextremen“ Terroristen (RAF, Schleyer-Entführung, etc.) dargestellt. Auch der wachsende Protest der “linken” Jugend gegen die atomare Rüstung und die zunehmende Militarisierung durch die NATO war den Drahtziehern von Gladio (als Ausdruck einer „anti-amerikanischen“ Gesinnung) ein Dorn im Auge.

Die Gladio-Eliten in den Geheimdiensten (und ihre Sponsoren in Washington bzw. Brüssel (NATO-Hauptquartier) hatten also großes Interesse daran, dass nicht Schmidt, sondern Franz-Josef-Strauß die nächste Wahl gewinnt. Und er natürlich auch .. seine Verstrickung in das Gladio-Netzwerk, bzw. dessen Steuerung über die Tarnorganisation AgInter Press, wird in diesem ZDF-Beitrag skizziert;  Mehr dazu gibt es hier  (Englischer Text)

Bundestagswahl am 5. Oktober 1980

Doch das Attentat in München hatte insofern einen Bumerangeffekt, weil man den Terror nicht den „linken Extremisten“ in die Schuhe schieben und die Verbindungen zu rechts-extremen Kreisen nicht völlig vertuscht werden konnte.

Bundestagswahlen 1980 tagesschauDie Deutschen ließen sich nicht so leicht hinters Licht führen und so hatte die „rechte“ Koalition aus CDU/CSU zwar die Stimmenmehrheit (44,5%, ein Verlust von 4%), doch die SPD lag mit 42,9% nur knapp dahinter, während FDP und erstmals die Grünen Stimmen (dazu) gewannen. Die neue Regierung war wieder „die alte“: eine Koalition zwischen SPD und FPD.

Jedenfalls hatten die „Gladio“-Drahtzieher einen Linksruck verhindert und dafür gesorgt, dass die SPD unter Schmidt sich in Richtung „Mitte“ bewegt hat und schließlich dort endete, wo auch Tony Blair’s „New Labour“ sich befand: als verkommener Rest einer „Sozialdemokratie“, die den Namen nicht mehr verdient hat und sich dem neoliberalen Totalitarismus („Finanz-Faschismus“) unterordnet.

taz Andreas Kramer OFB 1980Andreas Kramer behauptete 2013, dass sein Vater (Offizier der Bundeswehr und Oberst im BND) den Bombenanschlag in München organisiert hatte und selbst beim Bau des Sprengsatzes mitgeholfen hatte. Hier Auszüge aus einem Interview mit ihm, dass die taz im Mai 2013 führte: (Klick auf das Bild führt zum Link)

taz: Herr Kramer, Sie haben beim „Bombenleger“-Prozess in Luxemburg unter Eid ausgesagt, Ihr Vater habe den Sprengstoff für den Anschlag auf das Oktoberfest 1980 geliefert. Und das im Auftrag der geheimen „Gladio/Stay behind“-Truppe der Nato. Wie kommen Sie zu dieser Aussage?

Andreas Kramer: Mein Vater war „Gladio/Stay behind“-Offizier mit dem Codenamen „Cello“ und Mitarbeiter des BND, von dem er 1965 angeworben wurde. Er hat offiziell im Rang eines Hauptmanns als Logistiker in der Abteilung G4 des Streitkräfteamts der Bundeswehr, das zum Bundesverteidigungsministerium in Bonn gehörte, gedient.

Mein Vater leitete mehr als 50 Materiallager der Nato-Geheimarmee in Deutschland. Eines davon war das Lager Uelzen, das 1981 entdeckt wurde. Mein Vater wollte mich als Operationsleiter für „Gladio/Stay behind“-Einsätze aufbauen und hat mit mir die Fernsehbeiträge, welche die Anschläge in Deutschland, also München, und Italien, also der in Bologna am 2. August 1980, betrafen, besprochen und analysiert. Ich habe ihm damals kritische Fragen gestellt, um Informationen über den Zweck dieser Anschläge zu gewinnen.

Was wollte der BND konkret von Ihrem Vater?

Man suchte Offiziere, die in der Lage waren, bestimmte Logistikaufgaben für „Gladio/Stay behind“ zu erfüllen – da war er die ideale Besetzung. Mein Vater war unter anderem der direkte Vorgesetzte von Heinz Lembke

ein deutscher Neonazi mit Verbindungen zur „Wehrsportgruppe Hoffmann“, der einen Tag vor seiner Vernehmung wegen möglicher Verwicklung in das Münchner Attentat erhängt in seiner Zelle aufgefunden wurde.

Genau, den hat mein Vater angeworben und als Führungsoffizier angeleitet.

Haben Sie dazu schriftliche Aufzeichnungen? Oder beruhen Ihre Behauptungen nur auf mündlichen Aussagen Ihres Vaters Ihnen gegenüber?

Ich weiß, dass der BND solche Aufzeichnungen besitzt. Mein Vater hat davon gesprochen.

Wann ist Ihr Vater bei der Bundeswehr ausgeschieden?

  1. Er hat aber für den BND weitergearbeitet.

Was spielte Ihr Vater Ihrer Meinung nach für eine Rolle beim Münchner Attentat?

Er hat zur „Wehrsportgruppe Hoffmann“ und zu Gundolf Köhler, dem späteren Attentäter, Kontakt aufgenommen, schon bevor diese 1980 vom damaligen Innenminister Gerhart Baum verboten wurde. Die Vorbereitungen für das Attentat begannen 1979.

Und als was hat er sich dort präsentiert?

Als alter Kamerad, als einer mit Verbindungen, der bereit wäre den Jungs zu helfen, wenn sie mal was richtig Großes durchziehen wollten. Der BND gab dem Anschlag auf das Münchener Oktoberfest 1980 intern den Codenamen „Operation Werwolf“, benannt nach dem SS-Sonderkommando „Werwolf“, das im Zweiten Weltkrieg hinter den feindlichen Linien Attentate und Sabotageakte verübte.

Was soll die strategische Absicht der Bombe gewesen sein?

Der Einsatz der Bombe sollte dazu beitragen, dass in der westdeutschen Bevölkerung eine Stimmung erzeugt wurde, die eine politische Abwahl der Regierung von Kanzler Helmut Schmidt herbeiführte. Franz Josef Strauß stand schon als Kanzlerkandidat der CSU bereit. In Westdeutschland wurde die klassische „Strategie der Spannung“, wie etwa auch in Italien, angewendet.

Woher soll der Sprengstoff für die Bombe gekommen sein?

Aus verschiedenen Nato-Depots. Die Bombe durfte ja nicht professionell gebaut wirken.

Warum gehen Sie erst jetzt an die Öffentlichkeit?

Weil die Opfer des Münchner Attentats bis heute nicht die Unterstützung vonseiten des Staates bekommen haben, die sie verdienen.

 

FAZIT:

Liebe Schüler und Fernsehzuschauer, Amerika (die Eliten der Macht) hat nicht “den Faschismus“ in Europa besiegt, (das waren die Russen!) sondern dafür gesorgt, dass aus dem „Dritten Reich“ das „Vierte Reich“ (transnational) entstanden ist: es hat faschistische Strukturen in den nationalen Sicherheitsapparaten gepflegt und für subversive Tätigkeiten benutzt, die garantiert nichts mit „Freiheit und Demokratie“ zu tun haben, aber viel mit kapitalistischer Plünderung und perfider Weltherrschaft (Full Spectrum Dominance)

Wie sagte Henry Kissinger einst so schön sarkastisch:

Das Kriminelle erledigen wir gleich, das Verfassungwidrige dauert ein bisschen länger.“

Die „Pseudo-Aufklärung“ durch die ARD hat dem offenbar nichts entgegenzusetzen – so viel zum Thema Gedanken- und Pressefreiheit in Deutschland ..