Einstein & das (andere) Schwarze Loch

„Wenn uns eine echte und endgültige Katastrophe  in Palästina ereilen sollte, wären an erster Stelle die Briten dafür verantwortlich und an zweiter Stelle jene  terroristischen Organisationen, die aus unseren eigenen Reihen aufgebaut wurden.

Ich will mit keinem Menschen, der mit diesen irregeführten und kriminellen Leuten assoziiert ist, etwas zu tun haben.“  

Antwortschreiben Albert Einsteins vom 10.April 1948 auf das Ersuchen, sich in den USA als Gallionsfigur / Fundraiser für   israelische „Freiheitskämpfer“ zu engagieren, die besser unter den Kürzeln „Irgun“  bzw. „Stern Gang“ bekannt sind; beide waren extremistische Ausblühungen der Haganah und verübten zahlreiche Terroranschläge in Palästina.

Hier der Originalbrief:

Vier Wochen später (am 14.Mai 1948) wurde der Staat Israel proklamiert und die erste große „Staatshandlung“ war die Vertreibung tausender Palästinenser aus ihren Dörfern durch eine lange vorher geplante (und bereits begonnene) Terrorkampagne.

Einstein schrieb den o.a. Brief einen Tag nach dem Massaker von Deir Yassin, das Teil dieses mörderischen Planes war und die ausländische Presse schockierte: 250 Dorfbewohner wurden aus dem Schlaf gerissen und auf ekelhafte Weise abgeschlachtet (darunter schwangere Frauen und Kinder), die anderen flohen in Panik; das Dorf wurde zerstört, sogar der Friedhof wurde dem Erdboden gleichgemacht; ähnliche Szenen ereigneten sich in vielen anderen arabischen Kommunen. (Historische Quellen und Details in Ilan Pappe: Die Ethnische Säuberung Palästinas sowie in meinen früheren Blogbeiträgen zum Thema Israel bzw. Palästina).

Um das ganze Ausmaß der zionistischen Skrupellosigkeit zu erfassen, muss folgendes noch erwähnt werden: Die Bewohner von Deir Yassin hatten einen Friedenspakt mit den Bewohnern des jüdischen Nachbarortes geschlossen und sich geweigert, als Militärstützpunkt für die arabische Befreiungsarmee zu dienen. Sie wollten nur in Frieden in ihrem Land leben.

Opfer von Deir Yassin

Doch alles nützte nichts: „die müssen weg“ lautete das Motto, Vertreibung, Mord, Terror, alle Mittel waren recht und wurden in den Köpfen der Zionisten als notwendiger „Transfer“ der Araber rationalisiert.

Man muss sich das klarmachen: nur drei Jahre nach der Befreiung des KZ Auschwitz hat der neue Judenstaat kaltblütig geplante, ethnische Säuberungen durchgeführt, und so die Hälfte der einheimischen Bevölkerung vertrieben.

Hunderte Menschen wurden ermordet, hunderttausende flohen in Panik (viele starben auf der Flucht an Erschöpfung), ihre Dörfer wurden zerstört, die Zeichen ihrer Religion ausradiert, damit „das auserwählte Volk“ das Land in Besitz nehmen konnte (das ganze Land natürlich, UN-Teilungsplan hin oder her).

Doch damit nicht genug: um den Flüchtlingen jede Rückkehr unmöglich zu machen, wurden Gesetze eingeführt, die den Nürnberger Gesetzen im Punkto Rassismus und Unrecht kaum nachstehen: Juden aus aller Welt erhielten ein automatisches „Recht“ in Israel / Palästina zu bleiben (nur Juden dürfen Land besitzen), während die rechtmäßigen Eigentümer, Familien, die schon seit Jahrhunderten dort gelebt hatten, kein Rückkehrrecht hatten – eben weil sie keine Juden waren. Diese Regelung gilt noch heute. Und das geht als „einzige Demokratie im Nahen Osten“ durch? Unglaublich, wie konditioniert unsere Medien sind. Das Denken hat man ihnen jedenfalls abgewöhnt, wenn es um Israel geht.

Die Arroganz und Selbstgerechtigkeit des Zionismus ist auch daraus zu ersehen, dass die heiligste Gedenkstätte des Holocausts „Yad Vashem“ sich eigentlich auf gestohlenem Land befindet, und  zwar in unmittelbarer Nachbarschaft zu Deir Yassin (heute ein „jüdischer“ Ort).

WAS HAT DAS MIT DER HEUTIGEN SITUATION ZU TUN?

Frage: Warum wird das Wort „Zionismus“ in unseren Medien nie erwähnt, wenn es um Israel bzw. den endlosen „Nahostkonflikt“ geht? Israel ist ein zionistischer Staat. In der Knesset sitzen nur Zionisten (und ein paar arabische Israelis zur Dekoration), der Zionismus ist aber nicht identisch mit dem Judaismus, wie diese Herren deutlich demonstrieren:

Man kann die endlose Saga vom „Nahostkonflikt“ nur analysieren, wenn man den historischen Hintergrund einbezieht.

Die falsche Darstellung der Vergangenheit ist die Grundlage für die andauernden Lügen der Gegenwart

sagte Ilan Pappe bei einem Vortrag über die Entstehung des israelischen Staates, eine Periode, die in den isarelischen Geschichtsbüchern (und vielen Medien) völlig verzerrt  und realitätsfremd dargestellt wird.

Ein anderes Wort, das nie im Kontext der Geschichte Israels erwähnt wird, ist „Kolonialismus“.  Das zionistische Projekt war ein koloniales Projekt, nicht die friedliche „Besiedelung“ und Urbarmachung eines brach liegenden, leeren Landstriches.

Die Kolonialherrschaft war dadurch gekennzeichnet, dass die Einheimischen von fremden Mächten politisch entrechtet wurden, und sich deren kapitalistischen Interessen unterordnen mussten. Als Rechtfertigung wurden häufig missionarisches Sendungsbewusstsein und kulturelle Höherwertigkeit angegeben, doch die rassistischen Untertöne blieben nicht verborgen.

Im Falle Palästinas war die Sache noch schlimmer, denn die Einheimischen sollten nicht einfach wirtschaftlich ausgebeutet werden, sondern man musste sie loswerden. Das schrieb schon Theodor Herzl in seine Tagebücher (lange vor Hitler), denn für den künstlichen „Judenstaat“ mussten die Nicht-Juden weggeschafft und durch importiertes „high quality human material“ (also europäische Juden) ersetzt werden.

Spätestens in den 1930er Jahren war klar, dass die Einwanderungsquoten viel zu niedrig waren, und sich die Araber viel schneller fortpflanzten als die Juden, also musste eine radikale Lösung gefunden werden: ethnische Säuberungen durch eine detailliert geplante Terrorkampagne, die aber mit dem offiziellen Opferstatus der europäischen Juden (besonders nach 1945) nicht in Einklang zu bringen ist.

Jene Palästinenser, die nicht geflohen sind, wurden zu Gefangenen im eigenen Land, die bestenfalls Menschen zweiter Klasse (innerhalb Israels) sind, aber in den besetzten Gebieten „wie die Hunde“ (Moshe Dayan) leben müssen: unter völliger Kontrolle einer Militärdiktatur, die mit ihnen machen kann, was sie will. (Für Palästinenser gilt Kriegsrecht, für Israelis Zivilrecht; mehr Info über die illegal besetzten Gebiete gibt es hier)

In der zionistischen Propagandawelt war Palästina „ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land“. Doch in dem Land lebten hunderttausende Menschen, die ohnehin schon lange Jahre das Joch der türkischen Herrschaft ertragen hatten und auch davon träumten, endlich ihr politisches Schicksal selbst bestimmen zu können.

Der Staat Israel wurde eben nicht auf einem Territorium gegründet, dass die neue Nation schon seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten bewohnte, und wodurch sie eine organische Beziehung zum Land aufgebaut hatte, sondern im Herzen der arabisch-muslimischen Welt wie ein Fremdkörper implantiert.

Die absurde Rechtfertigung, man habe nach 2500 Jahren den starken Drang verspürt, ins Land der „Vorfahren“ zurückzukehren, weil man nur durch Berührung mit dem mystisch verklärten Boden des „Heiligen Landes“ eine jüdische, nationale Identität aufbauen könne,  trägt in sich bereits den Keim der eigenen Zerstörung.

Diese gigantische Selbsttäuschung war nur um den Preis zu realisieren, dass die damit verbundenen Grausamkeiten gegenüber den Palästinensern als „notwendig“ dargestellt wurden, um ein „höheres und heiliges“ Ziel zu erreichen.

Damit war allerdings die moralische Grundlage des zionistischen Projektes ruiniert und ein unauflöslicher Widerspruch geschaffen worden: die ewigen Opfer wurden selbst zu Tätern und mussten ihre eigenen Schandtaten vor ihrem Gewissen und den hohen moralischen Ansprüchen des Judaismus rechtfertigen.

Das Mittel dazu? Projektion der eigenen Verbrechen und Ruchlosigkeit auf den Gegner, (der für seine Freiheit kämpft) … das funktioniert auch im Falle der USA sehr gut … gegen den man sich permanent „verteidigen“ muss. So entsteht ein perpetuierter Zustand der „Notwehr“ eines militarisierten Staates, in dem alle Mittel recht sind.

 (Achtung, wir nähern uns langsam dem Schwarzen Loch …)

Fastforward ins Jahr 2012: die „kriminellen Leute“, von denen Einstein sprach, sitzen (nicht erst seit) heute in der israelischen Regierung, die „terroristischen Organisationen“ gingen im Militär (IDF) bzw. im Geheimdienstapparat auf.

Alleine im letzten Jahr wurden 242 Palästinenser durch die IDF ermordet, doch das regt hier niemand auf; schließlich handelt es sich immer um „Selbstverteidigung“ gegen fanatische „Terroristen“, die von „radikalen Islamisten“ beherrscht werden und – völlig grundlos – arme Israelis mit ihrem Hass verfolgen.

Dieses unglaubliche Märchen erzählt man uns schon so lange, dass die Realität kaum noch eine Chance hat. Worüber man nicht spricht, das gibt es auch nicht. Diese Zensur durch Schweigen, durch Nichterwähnung unwiderlegbarer Fakten, Unterdrückung anderer Perspektiven (als jener der israelischen Regierung) ist enorm erfolgreich. Ilan Pappe spricht von einer „Conspiracy of Silence“ … da kann man nur zustimmen.

Anfang der Woche kam die Meldung, dass wieder einmal 25 Menschen im Gazastreifen getötet wurden. Ein,  zwei Sätze dazu in den Nachrichten, end of story.  No big deal (im Gegensatz zu dem tragischen Busunglück, bei dem 25 Kinder aus Belgien ums Leben kamen, da wurde über „große Betroffenheit, große Anteilnahme, Schweigeminuten, psychologische Betreuung für die Eltern, etc.“ gesprochen, also mit emotionalen Formulierungen an das Mitgefühl der Zuhörer appelliert.

Doch wer in Gaza stirbt, ist kein Thema für die Medien. Auch die 660 Kinder nicht, die bisher vom israelischen Militär ermordet wurden.

Die unglaubliche Brutalität der seit mehr als vier Jahrzehnten andauernden, illegalen israelischen Besatzung, die Verwandlung Gazas in ein belagertes Horror-Gefängnis (das jederzeit bombardiert werden kann) und jene des Westjordanlandes in eine ausgeklügelte Apartheid Zone, diese Verbrechen und Unmenschlichkeiten werden von unseren Medien mittlerweile als „normal“ akzeptiert, denn wie es dort wirklich zugeht, das zeigen sie uns ja nicht.

Selbst die unfassbaren Grausamkeiten derOperation Cast Lead“ haben zu keinem Umdenken geführt (1,5 Millionen Menschen, die in einem Gefängnis leben und nicht fliehen können, werden bombardiert:

Die „öffentliche Meinung“ ist fest im Griff der pro-israelischen Propaganda und selbst der seriöse Goldstone-Report wurde von der Zionisten-Lobby „unschädlich“ gemacht, mit den üblichen Mitteln: wenn Du keine echten Argumente hast, attackiere die Person und unterstelle ihr unlautere Motive. Der Autor und die ganze UN sind „voreingenommen“ und wollen Israel  mit dieser „einseitigen“ Perspektive doch nur schaden, dieses arme, kleine, bedrohte Land, „das noch nur in Frieden u. Sicherheit leben will“.

Dasselbe arme, kleine Land hat 9 türkische Free Gaza Aktivisten auf einem zivilen Schiff in internationalen Gewässern, kaltblütig ermordet (siehe meine ausführlichen Blogbeiträge zum Thema „Mavi Marmara“). Aber das macht auch gar nichts. Kein Grund zu Aufregung. Israel mordet immer nur für den guten Zweck …

Die 25 Toten in Gaza sind für die Medien Routine.  Nach dem Motto, das kennen wir ja schon. Diese Leute schießen doch immer wieder „Raketen“ auf unschuldige Bürger im Süden Israels und Israel muss sich dann wehren bzw. diesen „militanten“ Palästinensern eine Lektion erteilen.

Moment mal: Israel hatte zwei Menschen in die Luft gejagt: „gezielte Tötungen“ nennt man das in emotional sterilisierter Sprache und die Medien benutzen diesen Ausdruck gerne.

Das hilft enorm dabei, sich keine Gedanken darüber zu machen, dass es sich hier um staatlich angeordneten Mord handelt, also eine Form von Staatsterror.

(Die USA praktizieren das ja auch inzwischen routinemäßig seit „9/11“; sehr beliebt ist das Abschlachten von Menschen mittels „Drohnen“, da kann man sich der Illusion hingeben, eine remotecontrolled Maschine habe  „die Tötung“ ausgeführt; keine menschliche Verantwortung mehr spürbar … )

Die Medien übernahmen natürlich die perverse Rechtfertigungslogik der israelischen Regierung und meldeten, die beiden Getöteten seien (natürlich) „Terroristen“ gewesen, die einen neuerlichen Anschlag geplant hätten, den es zu verhindern galt. Das soll suggerieren, es habe sich um eine Art vorauseilende Selbstverteidigung gehandelt, also präventives Morden, um Schaden zu verhindern und Menschen zu schützen. Das klingt doch edel, oder?  

Das gleiche Scheinargument wird natürlich auch verwendet, wenn der israelische Geheimdienst iranische Physiker in die Luft jagt (z.B. vor einem Kindergarten, in dem sich auch der kleine Sohn des Opfers befand …). Wenn die eine Atombombe bauen wollen, müssen wir uns doch wehren …. (wir haben doch selbst nur ein paar hundert davon, die es aber offiziell gar nicht gibt …)

Wir projizieren unsere seit Jahren praktizierte Aggression und Rechtlosigkeit einfach auf den „Feind“, dann können wir unsere Gewaltherrschaft immer moralisch legitimieren …. Deshalb gilt:

„We have the right to kill anybody we consider a „threat“ to our interests or our security, even if there is no proof of any criminal activities … you die for what (we think or pretend) you might have been planning to do ….”

Das ist natürlich das Ende des zivilisierten Rechtsstaates, wie wir ihn zu kennen glaubten, aber sehr praktisch für Israel und seinen Glaubens- u. Waffenbruder, die USA:

Wir bringen um, wen wir wollen, wann und wie wir wollen (auch Menschen, die zufällig in der Nähe des „Targets“ sind, auch dessen Kinder) und behaupten einfach, der Ermordete war ein Terrorist, der uns bedroht hat. Das war’s. Er kann ja nicht mehr widersprechen …

Wir sind Polizei, Staatsanwalt, Richter und Exekutor in einer Person und befinden einfach, dass die betreffenden Menschen keine Rechte mehr haben (auf Anhörung, Verteidigung, faires Verfahren, etc.). Das geht ganz einfach: sie sind eben keine „Menschen“ mehr, sondern gehören jetzt in eine Kategorie, die keinen Anspruch mehr auf Menschlichkeit oder Gerechtigkeit hat, wie eben „Terroristen“, „feindliche Kämpfer“, „radikale, militante, Islamistische … usw.“. Eigentlich können wir sie nennen, wie wir wollen … so lange die Öffentlichkeit schon bei der Nennung des Namens das Hirn ausschaltet und nur mehr emotional (mit Abscheu und Wut) reagiert, nach dem Motto: „die haben es ja verdient (weil sie eine angebliche Bedrohung für uns darstellen, können wir mit ihnen machen, was wir wollen … der Zweck rechtfertigt die Mittel …)

Das hatten wir doch schon mal …. Damals hieß diese Kategorie von Menschen „Juden“ ….

Warum ist der „Westen“ so erpicht darauf, den Arabern in Libyen und Syrien „zu Hilfe zu kommen“, doch  der Unmut in Ägypten soll mit einer faux democracy contained“ werden, während VOR ALLEM der jahrzehntelange Kampf der Palästinenser um politische Freiheit und Selbstbestimmung, weiter dämonisiert wird.

Den einen muss man beim Streben nach Demokratie rasch unter die Arme greifen (mit Propaganda, Waffen und NATO-Bomben im Rahmen einer von außen geschürten Destabilisierung des Landes, unter dem Deckmantel des „arabischen Frühlings“), die anderen lässt man seit vierzig Jahren im Elend versinken? Was ist das für eine verlogene Rhetorik, die uns hier serviert wird?

Dass mit zweierlei Maß gemessen wird (unglaubliche Heuchelei der USA, aber auch der EU), zeigt diese Orwell‘sche Sprechblase von Hilary Clinton im UN Sicherheitsrat:

“Wir glauben an die Souveränität […] aller Mitgliedsstaaten, jedoch nicht, dass diese das Stillschweigen des Sicherheitsrates erfordert, wenn Regierungen ihre eigenen Leute massakrieren, und dadurch Frieden und Sicherheit in der Region bedrohen.

Wir lehnen jede (moralische) Gleich-wertigkeit zwischen den geplanten Morden einer staatlichen Militärmaschinerie und den Aktionen von belagerten Zivilisten, die zur Selbstverteidigung genötigt werden, ab.“

Toll. Nach dieser Ansage müsste sofort eine UNSC Resolution gegen den Staat Israel erwirkt werden und ein Mandat  für die „R2P“-Mission, die den auf brutalste Weise „belagerten  Zivilisten“ in Gaza (und in gewisser Hinsicht auch der West Bank) zu Hilfe kommt. (Die Palästinenser sind insofern „eigene Leute“, weil Israel als alles beherrschende Besatzungsmacht für ihr Wohlergehen verantwortlich ist)

Doch die Sache hat einen Haken: die moral outrage Performance von Mrs. Clinton ist natürlich nicht für Israel gedacht (böse Zungen behaupten ja, der US Kongress werde von den Zionisten und der Wall Street beherrscht) und schon gar nicht für die Palästinenser.

Sie haben dem Imperium nichts zu bieten: kein Öl, keine Zentralbank mit Milliarden an Goldreserven, die man sich greifen kann (Libyen); keinen „Markt“, den Konzerne erobern wollen;  keine Gesellschaft, die die unerträgliche Charade des „Friedensprozesses“ noch länger mitspielen will, während Israel weiterhin illegale Siedlungen baut und die Palästinenser in der Westbank terrorisiert. Niemand dort glaubt auch nur einen Moment daran, dass Clinton und ihresgleichen auch nur einen Funken Interesse an Frieden und Gerechtigkeit im Nahen Osten haben.

Das ganze verlogene Geschwafel von Demokratie und Freiheit, die man angeblich fördern will, kann dort niemand mehr hören.  (Wir auch nicht)

Klartext: wer selber kaltblütig geplante Morde (mit oder ohne offiziellen Krieg) in anderen Ländern ausführt, macht sich mit gespielter moralischer Empörung über die Gewalt anderer Regierungen nur zu einer makabren Witzfigur. Die „Verbündeten“ der USA in der Region, Saudi Arabien, Bahrein, Qatar, etc. sind alle Diktaturen, denen die Menschenrechte so viel bedeuten, wie eine Rolle Klopapier. (Bahrain hat Ärzte und Pfleger zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie verletzte Aufständische medizinisch versorgt haben – wo bleibt denn hier die Empörung des Westens? Wie bitte? Bahrein ist eine wichtige US-Militärbasis, das ist natürlich etwas anderes …)

Das Morden an sich stört die USA ja nicht, es kommt eben nur darauf an, WEN man mit high-tech Bomben und DIME-Waffen in Stücke reißt: ist es jemand, der nicht (mehr) mit den Machtinteressen der USA (oder Israel) kompatibel ist, dann sind jegliche moralische Skrupel fehl am Platz, diese Leute müssen weg (Saddam, Gaddafi, Assad, Ahmadinejad, etc.) „regime change“ dressed up as „R2P“, das ist die neue Show, die abgezogen wird.

Man unterstützt die Diktatoren so lange es geht (siehe Mubarak), wenn die Stimmung im Volk endgültig kippt, stellt man sich scheinbar auf dessen Seite, drischt einige leere Phrasen über Demokratie und arbeitet im Hintergrund dafür, dass die alten Machtstrukturen nicht geändert werden. Nur einige Gesichter werden ausgetauscht.

Die „Halluzination der Demokratie“ nannte das der Altmeister der PR-Täuschung, Edward Bernays, der überzeugt davon war, das Volk sei zu dumm, um irgendetwas bestimmen zu können (er sorgte dafür, dass es dumm blieb …) deshalb müssten die „Eliten“ das Kommando übernehmen und unsere Wahrnehmung kontrollieren …

Im Falle Ägyptens wäre es für Israel verheerend, wenn das Volk wirklich das Sagen hätte, denn die Umfragen sind eindeutig: 90% der Bevölkerung halten Israel und die USA für die größte Bedrohung des Weltfriedens und des Friedens in der Region.

Die Unterstützung für die seit Jahrzehnten gequälten und entrechteten Palästinenser in Ägypten ist sehr hoch. (Sichtbar z.B. in der Erstürmung der israelischen Botschaft in Kairo, wo ein Mann .. Stockwerke hinaufkletterte, um die israelische Flagge durch die ägyptische zu ersetzen …. (die israelische wurde verbrannt, der Botschafter musste fliehen …)

Syrien genießt – trotz autoritärer Regierung – hohes Ansehen bei der arabischen Bevölkerung im Nahen Osten, weil es das einzige arabischeLand in der Region ist, dass immer für die Rechte der Palästinenser eingetreten ist und darauf besteht, dass es keinen Frieden mit Israel geben kann, so lange es sich nicht an internationales Recht hält (Grenzen von 1967, Rückgabe der besetzten Golanhöhen, die zu Syrien gehören und wichtige Wasservorkommen beherbergen, u.a.)

Assad hätte niemals einen Friedensvertrag mit Israel geschlossen, deshalb muss er weg und natürlich auch, weil die Achse „Syrien-Iran“ gebrochen werden soll. „Der Weg nach Teheran führt über Damaskus“, hört man ja schon seit einiger Zeit, doch ganz so einfach, wie es sich die „armchair-warriors“ der Neokonservativen in Washington vorstellen, ist es wohl nicht …

Nochmals zurück zu Albert Einstein:

Einstein war auch einer der prominenten Unterzeichner eines offenen Briefes an die New York Times, anlässlich des damals angekündigten Besuches von Menachem Begin …

Hier einige Passagen daraus (die nichts an Aktualität verloren haben – nur die Namen haben sich geändert):

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das riesige, schwarze Loch der israelischen Desinformation (information dominance) verschluckt seit Jahrzehnten alle historischen Fakten und alternativen Perspektiven, die das Lügengebäude des Zionismus zum Einsturz bringen könnten.

Es wird täglich größer. Seine ungeheure Masse an unterdrückter Wahrheit ist aber unsichtbar für den ungeschulten Betrachter.

Was man nicht sehen kann, das existiert auch nicht. Worüber nicht gesprochen wird, das löst sich in Luft auf.

Die „freie Presse“ lässt sich vom „elektrischen Zaun“ der Israel-Lobby in Schach halten, wie eine Herde Kühe, die immer nur in einem bestimmten Areal grasen darf und regelmäßig mit „Kraftfutter“ („feeds“ aus den Agenturen und PR-Firmen ) versorgt wird.

Und umgeben von hunderten „Holocaust-Gedenkstätten“ wandern wir in den moralischen Ruinen einer Menschlichkeit, die tatenlos zuschaut, wie Menschen in Gaza entrechtet, eingesperrt, belagert, gequält, bombardiert, mit neuen Waffensystemen verstümmelt und vergiftet werden …

Während in der Westbank die tägliche Demütigung und Qual der „checkpoints“ und „roadblocks“ vor sich geht, die Zerstörung von Olivenbäumen, die Vergiftung von Wasserquellen,  das Bulldozern von Häusern, die Vertreibung der Beduinen, die perfide Gewalt der Siedler, die sadistische Willkür von Soldaten, die sich langweilen; das Sterben von Neugeborenen, die zu spät ins Krankenhaus kamen (weil man die Eltern an einem Checkpoint lange nicht durchgelassen hat); das ganze Kaleidoskop einer brutalen, illegalen Besatzung .. die es aber HIER nicht gibt. Sie wird unsichtbar gemacht. Seit vielen Jahren. Unfassbar.

Die Medien und Politiker schweigen. Und wenn sie etwas von sich geben, dann die abgedroschenen Parolen der israelischen PR. Wer sich traut, Israel zu kritisieren, ist ein Anti-Semit. Natürlich, was sonst.

Wenn es eine Lehre aus dem Rassen- u. Größenwahn der NS-Zeit gibt, dann ist es die, dass man entrechteten und verfolgten Menschen beistehen muss, weil jedes Wegschauen, jedes Schweigen eine Mittäterschaft bedeutet.

Doch wie können wir – in unserer  modernen „Informationsgesellschaft“ es noch wagen, unsere Großeltern zu kritisieren, den Deutschen und Österreichern ewige Verantwortung und Schuld anzuhängen, wenn wir alle so tun, als gäbe es die Verbrechen Israels nicht?

Wie können Journalisten dieses schäbige Spiel mitmachen? Haben sie keine Ehre, kein Ethos?  Haben Sie vergessen, dass das oberste Prinzip die Wahrheit ist?

Laut IFJ  (Declaration of Principles on the Conduct …) ist der wichtigste Imperativ für das Verhalten eines Journalisten:

„Respect for truth and for the right of the public to truth is the first duty of the journalist“

Gandhis oberstes Prinzip war nicht „Gewaltlosigkeit“, wie irrtümlich immer wieder gesagt wird, sondern „Wahrheit als moralische Kraft“ (Satyagraha). Den Briten den Spiegel vorzuhalten, ihnen nicht mehr zu ermöglichen, die Unterdrückung des indischen Volkes vor sich und der Welt zu rechtfertigen, das hat Indien die Unabhängigkeit gebracht. Seine Worte über die zionistische Kolonisation Palästinas sind immer noch relevant, hier einige Auszüge:

[…] my sympathy [for the jews] does not blind me to the requirements of justice. The cry for the national home for the Jews does not make much appeal to me. … Why should they not, like other peoples of the earth, make that country their home where they are born and where they earn their livelihood?

Palestine belongs to the Arabs in the same sense that England belongs to the English or France to the French. It is wrong and inhuman to impose the Jews on the Arabs. What is going on in Palestine today cannot be justified by any moral code of conduct. The mandates have no sanction but that of the last war. Surely it would be a crime against humanity to reduce the proud Arabs so that Palestine can be restored to the Jews partly or wholly as their national home.

The nobler course would be to insist on a just treatment of the Jews wherever they are born and bred.

[…] I am not defending the Arab excesses. I wish they had chosen the way of non-violence in resisting what they rightly regarded as an unwarrantable encroachment upon their country. But according to the accepted canons of right and wrong, nothing can be said against the Arab resistance in the face of overwhelming odds.

Wie lange kann dieser Unrechtsstaat noch ungestraft so weitermachen? (Sanktionen, Boykotte, Einreiseverbote usw. sind dringend notwendig (stattdessen wird Iran dämonisiert, ein Land das seit Jahrhunderten keinen Angriffskrieg geführt hat  … )

…………………………….!

Übrigens, Albert Einstein wurde gefragt, ob er nicht der erste Präsident Israels werden wolle, die Antwort können wir uns denken …

Ein Kommentar zu „Einstein & das (andere) Schwarze Loch

  1. I know!? Ѕaid Larry. ?I bet he lіkes angels because he has them round all of the
    time. Possibly he and the angels play family games like we do sometimеs.
    Possibly they plaү Monopoly.? This made Mommy snicker realⅼy hard.

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