CIA (2): INVISIBLE GOVERNMENT

Prouty secret team„What really matters is its relative power in the U.S. Government. Control of a good share of what the Pentagon is doing is more important to the CIA than control over the government of Jordan or Syria.… It is much more factual to say that, „What the CIA does is to find ways to initiate major foreign policy moves without having the President find out — or at least without discovery until it is too late.“  

Colonel Fletcher Prouty , 1993

CIA- DIE  TROJANER  IN  DER  REGIERUNG

HaigAls Beispiel für dieses CIA-System der Infiltration führt Oberst Prouty Alexander Haig an, dessen Aufstieg in der Machthierarchie rasant war. Er arbeitete zunächst als Stellvertreter für den Focal Point Officer in der US Army, Joe Califano. Dieser war damals als Rechtsberater für die Armee tätig und als diese Position später „weiter nach oben“, nämlich direkt ins Büro des Verteidigungsministers verlegt wurde (damals McNamara), nahm er Lt. Colonel Alexander Haig mit.

Als Johnson Präsident wurde, kamen beide ins Weiße Haus und während der Nixon Administration arbeitete er (im Rahmen dieses geheimen Systems) mit Außenminister Kissinger zusammen. Er war wegen seiner Verbindung zum „Secret Team“ in der Lage, Dinge zu organisieren, die nur wenige verstanden.

Haig wurde später Außenminister bzw. NATO SACEUR (Oberbefehlshaber), machte also eine steile Karriere bis in die obersten Etagen der Macht. Er war auch Mitglied des scheinheiligen Malteser Ritterordens (wie James Angleton, William Colby und William F. Buckley – alle CIA) und P2-Logengroßmeister (Freimaurer) Licio Gelli -siehe dazu Gladio in Italien.

Viele dieser Leute kamen bis ins Weiße Haus und auch dort unterstützten sie die geheimen Operationen der CIA (auch gegen den Präsidenten, wenn notwendig), während ihr offizieller Job nur Tarnung war. Die Geheimhaltung, die für verdeckte Operationen (nach außen) notwendig erscheint, wurde also auch nach innen ausgeübt, wie Prouty ausdrücklich betont:

We must understand what happens when things happen clandestingly – and by this we mean clandestingly within the Government of the United States.”

An dieser Stelle ist eine Nachdenkpause angesagt: Warum sollte uns das interessieren? Was haben diese Enthüllungen aus den 1950er und 1960er Jahren mit der heutigen Zeit zu tun?

freeing_to death BlumSehr viel, denn die Strukturen, die Colonel Prouty erwähnt, existieren noch heute und ohne sie wären weder die Ermordung von Präsident Kennedy (seinem Bruder Robert, Martin Luther Kings, etc.), der Bombenterror von „Gladio“ in Europa und schon gar nicht „911“ möglich gewesen. (Was dieser Artikel mit der Bombe des Oktoberfestes von 1980 zu tun hat, steht weiter unten …)

Ein scheinbares Argument gegen die These, dass „911“ ein Inside-Job war, ist, dass es unmöglich sei, so etwas geheimzuhalten, weil dazu komplexe Organisationsstrukturen mit sehr vielen Leuten notwendig wären. Wie Prouty in seinem Buch und seinen Interviews immer wieder betont, wurden genau dafür diese geheimen Strukturen aufgebaut, wo jedes Rädchen nur so viel wusste, wie notwendig war, um die zugeteilte Rolle zu erfüllen.

1960 gab es 605 dieser „Abteilungen“ im US-Militär mit über 5.000 Leuten, die von der CIA kontrolliert und finanziert wurden.

Knight_of_MaltaAber das Netzwerk erstreckt sich natürlich nicht nur in die Bereiche von Geheimdiensten u. Militär, sondern auch quer durch die Zivilgesellschaft: Business, Medien, Universitäten, Think Tanks, harmlos scheinende NGOs, etc. Die Tentakel der „unsichtbaren Regierung“ sind weitreichend und schließen auch religiöse Gruppen mit ein bzw. okkulte Vereine, die hinter dem Deckmantel „religiöser Werke“ politische Intrigen schmieden und durchführen. Sehr prominent sind z.B. der „Malteser Ritterorden“ (der diplomatische Immunität genießt und wie ein Staat behandelt wird) und der Johanniterorden, wo sich reaktionäre, katholische Aristokraten mit Krypto-Faschisten vermischen. (Das ist Stoff für einen anderen „Da Vinci Code“ …)

Wieso ließen andere Regierungsorganisationen zu, dass die CIA dort „under cover“ operierte? Diese Frage wurde auch Prouty gestellt. Das sei eigentlich ganz einfach, antwortete er. Die meisten Leute, die für die Regierung arbeiten, sehen es als selbstverständlich an, mit anderen Abteilungen zu kooperieren. Schließlich fällt das alles doch unter “serving one’s country” (seinem Land dienen) oder?

Nehmen wir z.B. die FAA (die amerikanische Flugaufsichtsbehörde). Man geht zum Leiter der Behörde und sagt ungefähr folgendes:

Zur Durchführung einer geheimen Operation ist es ist von Zeit zu Zeit notwendig, ein Flugzeug zu benutzen, ohne dass wir von den offiziellen FAA-Vorschriften behindert werden. Das kann z.B. bedeuten, dass wir zwei Flugzeuge brauchen, die gleichzeitig unter derselben Nummer registriert sind, damit das eine als Cover für den Einsatz des anderen dienen kann. Wenn also so ein Flug bei euren Fluglotsen auftaucht (z.B. Maschine Nr. 2345 landet heute Morgen, ein zweites Flugzeug mit derselben Nummer landet am Abend, wundert euch nicht und unternehmt nichts.“

Was diese Infiltration der Flugaufsichtsbehörde im Kontext von 911 bedeutet, lässt sich erahnen.

Und dann würde Allen Dulles noch hinzufügen: „Ich würde gerne noch einen Focal Point Officer (FPO = Kontaktmann, „Doppelagent“ für CIA) bei euch etablieren. Wenn dann so etwas in der Art bei euch vorkommt, soll jeder in der FAA diesen Mann kontaktieren bzw. wird er dann rechtzeitig darauf hinweisen.“ Das hat immer gut funktioniert (besonders in der aufgeheizten Atmosphäre des kalten Krieges und seit den späten 1990er Jahren im „War on Terror“) und wenn es viel zu tun gab, hat die CIA auch zwei oder drei solche FPOs in einer Abteilung eingesetzt. Ging die geheime Operation über mehrere Monate, konnten es auch 10 Leute sein, wobei gelegentlich nur fünf wieder entfernt, die anderen aber dort gelassen wurden.

Auf diese Art und Weise wurde das Netzwerk immer größer. Prouty erzählt, dass er nach kurzer Zeit mehrere tausend Leute in diesem System hatte, und zwar weltweit.

SEID UMSCHLUNGEN, MILLIONEN

Ein Netzwerk aus Informanten und „Doppelagenten“ im Regierungsapparat und Zugriff auf die riesige Militärmaschinerie der USA ist schon schlimm genug, doch damit dieses geheime System nicht auffliegt, müssen natürlich auch die Finanzströme getarnt werden. Waffen, Flugzeuge, Logistik, spezielles Personal, all das nahm die CIA für ihre geheime Kriegsführung in Anspruch, doch nur selten hinterließen diese Gewaltaktionen auch eindeutige Spuren in der Bürokratie.

Als Empfänger von Waffen schien eben nicht die CIA auf, sondern ein „Unit“ der Army, Navy, Air Force, etc. den es eigentlich gar nicht gab. Er wurde nur geschaffen, damit es “auf dem Papier“ so aussah, als ob das Material nur innerhalb des Militärs ausgegeben bzw. benutzt wurde.

Beispiele für dieses Tarnsystem:

Helio courier 2Die Helio-Courier Flugzeuge wurden Ende der 1950er Jahre offiziell von der Luftwaffe gekauft (USAF), aber bezahlt und benutzt von der CIA. Da sie zum Starten / Landen nur sehr kurze Strecken benötigten, aber wesentlich mehr Ladekapazität und Treibstoff als ein Hubschrauber hatten, waren sie perfekt für den „verdeckten“ Einsatz in Laos, Kambodscha und Vietnam. Zig Millionen Dollar wurden dafür ausgegeben und doch erfolgte diese „Beschaffung“ unter völliger Umgehung der ansonsten in der Air Force üblichen Vorschriften. Der „FPO“, der in der Beschaffungsstelle arbeitete, sorgte dafür, dass entsprechende „dummy papers“ in der Verwaltung auftauchten.

Auch die berühmte „U2“ (Spionageflugzeug im Auftrag der CIA) begann auf diese Weise und nur wenige wussten, wer wirklich dahinter steckte.

Auf NSC 10/ 2 (was das ist – siehe den ersten Beitrag über die CIA) hatte Eisenhower 1955 nach Aussagen von Prouty, handschriftlich vermerkt, dass die Unterstützung der CIA mit Waffen, Personal u.a. Material durch das Militär immer nur für eine konkrete Operation zu gelten hätte. Er wollte nicht, dass die CIA eine ständige Versorgung mit Kriegsmaterial bekam, doch genau das passierte später.

Sie wurde immer mächtiger und es gab keine rechtsstaatlichen Strukturen mehr, die sie noch aufhalten konnten.

Schon 1949 sicherte das Pentagon zu, die geheimen Operationen der CIA voll zu unterstützen, wenn dem Militär dadurch keine Extra-Kosten entstehen. Das heißt, wenn die Agency z. B. ein Flugzeug der Air Force benützt, muss sie die „Einsatzkosten“ bezahlen, also den Aufwand des Militärs (z.B. einen Stundenlohn für den Piloten, Treibstoff, etc.) ersetzen.

Dieses Arrangement ist bei geheimen Operationen sehr wichtig, weil damit das Auftauchen von Rechnungen in der offiziellen Buchführung verhindert wird, die unangenehme Fragen hervorrufen könnten. Deshalb wurde ein internes Abrechnungssystem geschaffen, aus dem nicht erkennbar war, wofür das US-Militär (wirklich) Kosten verursacht hatte, wenn es der CIA Material und / oder Personal zur Verfügung stellte.

Der DCI konnte diesen ständig wachsenden Kostenersatz an das Militär (Flugzeuge, U-Boote, ja sogar Flugzeugträger) auch noch vor dem Kongress dazu benutzen, mehr Steuergelder einzufordern, sodass das Budget der CIA immer grösser wurde.

BLACK OPERATIONS  &  BLACK BUDGET

Prouty schreibt in seinem Buch über die finanziellen Tricks der CIA u.a.:

Noch wichtiger als die Gelder, die die Agency bekommt, ist die Tatsache, dass man damit alles Mögliche beschaffen kann (Forschung, Entwicklung, Immobiliengeschäfte, Warenlager, einfach alles, was man für Geld bekommt), auch ein Heer von zehntausend Leuten, die nirgends als „Personalkosten“ auftauchen.“

Das bedeutet, man zahlt „Löhne“ aus, die aber nicht als solche in der

Buchhaltung zu finden sind. Der DCI zeichnet die Summe als „Ausgabe“ ab, und kein Aussenstehender sieht, dass damit die „Gehälter“ für hunderte Leute bezahlt wurden. Das ist wichtig, weil innerhalb der Regierungsorganisationen ein detailliertes, jährliches Budget für Personalkosten erstellt wird, und Abweichungen davon natürlich auffallen würden. Wofür man denn dieses Extra-Personal brauche, wäre dann die nächste Frage, die unbedingt vermieden werden muss.

So konnte die CIA z.B. in einem Monat zweihunderttausend Dollar für „Dienstleistungen“ ausgeben, deren Empfänger unsichtbar waren. Millionen für Ausrüstung, Flugzeuge, etc. die „unsichtbar“ waren. Der Kongress hatte keine Ahnung, was hier wirklich los war, aber er bewilligte die Gelder.

There’s no end to the things you can do with government money that way.

Indeed ... z.B. Finanzierung von synthetischen Terroristen bzw. „Rebellen“, je nach Bedarf …

Air America Laos 1964Natürlich hatte die CIA auch spezielle Bankkonten für ihre undurchsichtigen Operationen, z.B. für die Gewinne aus dem Air America Geschäft (Private, kommerzielle Fluglinie der CIA, die aber auch für geheime Operationen Drogen und Waffen transportierte und Ersatzteile in großem Stil kopierte …).

Die Förderung des Drogenhandels durch die CIA – bis heute – ist ja ausreichend dokumentiert, z.B. in den Büchern von Alfred W. McCoy und Peter Dale Scott.

Die-CIA-und-das-HeroinHeute, mehr als ein Jahrzehnt nach dem Ende des kalten Krieges, stehen die Amerikaner vor einer klaren Wahl. Sie können entweder dem Geheimdienst die Erlaubnis entziehen, verdeckte Operationen durchzuführen, oder müssen akzeptieren, dass eben diese Missionen die CIA in kriminelle Bündnisse verstricken. Diese Wahl hat natürlich eine moralische Dimension.

Aber Nationen im Frieden haben nach amerikanischen und auch nach internationalen Gesetzen kein Recht, ihre Außenpolitik mit verdeckten Operationen durchzusetzen, zu denen Lügenpropaganda, Bestechung, Verbrechen, Mord und unerklärte Kriege gehören.  (Alfred W. McCoy)

CIA  ALS  EIGENER  KRIEGSAPPARAT

Die CIA begann im Rahmen dieses Systems auch damit, weltweit (für ihre eigenen Zwecke) Lager für militärische Ausrüstung anzulegen. Dies wurde möglich, weil die Hysterie des kalten Krieges es dem Geheimdienst gestattete, eine immer größere Rolle bei der strategischen Planung (des an die Wand gemalten „heißen“ Krieges) einzunehmen, wobei auch Nuklearwaffen eingesetzt werden sollten.

Prouty im Originalton über die Verselbständigung der CIA Militärlogistik:

As a result of the war planning role of the CIA, it was easy for the CIA planners to enter in the plans of all armed forces, requirements for wartime equipment, vehicles, aircraft, and facilities that had to be earmarked and stockpiled for use by the Agency in the event of war. Once such requirements were listed in the war plans they could be requisitioned along with all other war-plan material.

This meant that the cost of this equipment would be worked into the military budget, and then in due time each item would be purchased and delivered to the advance base site where war plan material was stockpiled. Warehouse after warehouse of „military equipment“ is stored in the Far East, in Europe, and throughout the United States for the eventual use of the CIA. The cost of this material and of its storage, care, and conditioning is inestimable. . . . As the years passed and as the Agency’s „military“ role became more a matter of custom and generally accepted, Agency military cover units became so deeply covered that their neighbouring military units did not know, or forgot, that the unit near them was not a regular military unit. By that time, requisitions from these CIA units were as readily acceptable as any others and the units became easily self-supporting without any Agency funding input.

170. Oktoberfest MahnmalDie (von Daniele Ganser zitierte) Frage im letzten Beitrag (Wie große Bestände an militärischem Material, Waffen, Sprengstoff, etc. unbemerkt abgezweigt werden konnten – im Kontext des Bombenterrors in München 1980, aber auch der anderen Terroranschläge in Europa (Gladio)- kann jetzt beantwortet werden:

Durch dieses geheime, gut getarnte Logistiksystem der CIA.

Wer geheime Kriege führt, Aufstände und Revolutionen anzettelt, Bombenterror usw. arrangiert, braucht Zugriff auf dieses Netzwerk, in dem nur mehr Eingeweihte unterscheiden können, ob „eine militärische Abteilung“ echt ist oder nicht und für welche Zwecke Kriegsmaterial wirklich eingesetzt wird.

Dazu Prouty:

„Wir erschufen z.B. die Einheit … Provisional Support Group in Deutschland, deren „militärisches“ Personal – natürlich CIA-Leute in Uniform – begannen damit, die Lagerhäuser zu füllen. Sie hatten Lkws, Jeeps, Waffen, Funkgeräte und alles andere, was das echte Militär auch hatte. Die Agency erkannte schnell, dass umso wichtiger sie ihre post-strike [nach einem Nuklear-Angriff] Rolle darstellte, desto mehr Ausrüstung würden sie bekommen. Dann trugen natürlich auch die jährlichen NATO- Übungen dazu bei, dass die Lagerhäuser immer gut gefüllt waren.

Sie [CIA] waren sehr gut darin, diese Ausrüstung dann für „Übungen“ zu verwenden, die in Wahrheit geheime Operationen waren.“

Prouty betont, dass dieses logistische Netzwerk es der CIA erlaubt, für fast alle geheimen Operationen die notwendige Ausrüstung zu erhalten. Als Beispiel führt er den Einsatz eines speziellen Flugzeugtyps (C-123, „Chase“) an, das in Nicaragua bzw. El Salvador von der CIA im Rahmen ihrer verdeckten Operationen (Support von Terrorgruppen) benutzt wurde.

Ein weiteres Beispiel zeigt die gewaltige Dimension, die dieses Logistik & Cover-Up-System erreicht hat:

INDONESIEN oder  WIE MAN EIN LAND  MIT HILFE  DER CIA AUSPLÜNDERT

Cold WarriorJoseph Burkholder Smith, ex-CIA Agent, hat in seinem Buch Portrait of a Cold Warrior bestätigt, was Colonel Prouty (siehe CIA – Teil 1) beschrieben hat: Die CIA hat nicht Anweisungen des Präsidenten oder des NSC ausgeführt, sondern selbst Außenpolitik gemacht.

Dafür „fütterte“ man die 5412-Gruppe (Untereinheit des Nationalen Sicherheitsrates NSC) so lange mit „alarmierenden Nachrichten“ (die die CIA selbst fabriziert hatte), bis die (von der CIA schon längst beschlossenen und oft schon laufenden Aktionen) „genehmigt“ wurden.

SukarnoAm Beispiel des geheimen Krieges gegen Sukarno („Destabilisation“ einer Regierung genannt) schreibt Smith darin:

Before any direct action against Sukarno’s position could be taken, we would have to have the approval of the Special Group-the small group of top National Security Council officials who approved covert action plans. So we began to feed the State Department and Defense departments intelligenceWhen they had read enough alarming reports, we planned to spring the suggestion we should support the colonels‘ plan to reduce Sukarno’s power. This was a method of operation which became the basis of many of the political action adventures of the 1960s and 1970s.

In other words, the statement is false that CIA undertook to intervene in the affairs of countries like Chile only after being ordered to do soIn many instances, we made the action programs up ourselves after we had collected enough intelligence to make them appear required by the circumstance. Our activity in Indonesia in 1957-1958 was one such instance.

Während des „Aufstandes“ in Indonesien (1958) stellte die CIA für zehntausende (von der CIA manipulierte) „Rebellen“ Flugzeuge, Schiffe, U-Boote, und jede Menge Waffen zur Verfügung, um die sozialistische Regierung Sukarno zu stürzen.

Eines Tages (so erzählt Prouty) sollten 42.000 Gewehre besorgt werden, doch die US-Militärbasis in Okinawa (Japan) hatte nur 30.000. Daraufhin wurde die Marine kontaktiert und diese konnte die fehlenden 12.000 liefern.

Dann wurde eine C 54 (gesteuert von einem Air America Pilot, unter militärischer Tarnung) nach Okinawa geschickt, dieser holte die 42.000 Gewehre und warf sie über Indonesien ab (mit Zwischenlandung auf den Philippinen).

Doch nur sehr wenige Leute wussten, wohin die 12.000 Gewehre wirklich gegangen waren.

Sie wurden später ersetzt, waren also nur „geliehen“ und der Anruf für die Beschaffung war doch aus dem Pentagon gekommen. Ein unauffälliger Waffentransfer von der Marine zur Armee (auf dem Papier) war also tatsächlich eine kriminelle Aktion, Teil einer größeren Operation zum gewaltsamen Umsturz einer gewählten Regierung in einem anderen Land. (Für die CIA „Routine“). Ein schwerer Verstoß gegen das Völkerrecht, der von der diplomatischen Lügen-Rhetorik einer „Nicht-Einmischung in die inneren Angelegenheiten“ begleitet war.

Auch den als „Gegenputsch“ inszenierten Coup von 1965 hat die CIA natürlich organisiert und den Massenmord an mehreren hunderttausend Kommunisten (Sichtbar als politische Rahmenhandlung des Spielfilms „The Year of Living Dangerously“) durch „Todeslisten“ ermöglicht.

Indonesia was going to fall into the Western lap like a rotten apple.“ Western intelligence agencies, would organize a „premature communist coup … [which would be] foredoomed to fail, providing a legitimate and welcome opportunity to the army to crush the communists and make Sukarno a prisoner of the army’s goodwill.“, (Diplomatischer Bericht, December 1964)

Letztlich starben rund eine Million Menschen dafür, dass amerikanische Geschäftsinteressen in Indonesien „beschützt“ wurden, siehe dazu auch die erschütternde Doku von John Pilger, die auch die aktuellen Bezüge zur „Globalisierung“ aufzeigt).

 

INVISIBLE GOVERNMENT (IG FARBEN /GESTAPO / SSconsolidation of power the American Way)

Das „Secret Team“, von dem Prouty spricht, besteht nicht nur aus der CIA, aber sie ist ein zentraler Bestandteil davon. Eine Art internationaler Mafia-Arm der Business-Oligarchie, für deren Interessen ja Allen Dulles (u.a. CIA-Direktoren) tatsächlich arbeitete. Zum Zeitpunkt der „Schweinebucht-Invasion“ war diese Organisation bereits so groß und einflussreich, dass sie beinahe jede geheime Operation durchführen konnte, die sie wollte.

The CIA is a great, monstrous machine with tremendous and terrible power. It can be set in motion from the outside like a programmer setting a computer in operation, and then it covers up what it is doing … in a majority of cases, the power behind it all is big business, big banks, big law firms and big money. The agency exists to be used by them.“

Colonel Fletcher Prouty

An der Schweinebucht-Operation nahmen Offiziere aus der philippinischen Armee teil, die die CIA in den 1950er Jahren rekrutiert hatte, einige von ihnen wurden auch in Guatemala eingesetzt (Putsch gegen die Regierung Arbenz). Man sieht daran, dass hier weltweit Material, Personal, Waffen, Flugzeuge, Schiffe, etc. eingesetzt wurden, ja sogar Leute aus anderen Regierungen gehörten dazu.

Prouty erzählt auch, dass die erste „Anforderung“ der CIA (im Zuge des geheimen Krieges gegen Fidel Castro in Kuba) an das Pentagon ungewöhnlich war: Wir brauchen zwei Ärzte.

image_aidsHier zeigt sich die „Spitze des Eisbergs“, eines der finstersten Kapitel der CIA: medizinisch-biologische Forschung als geheime Waffe; wir wissen ja bereits, dass in diesen Kreisen danach geforscht wurde, ein Virus zu konstruieren, der (sehr schnell) Krebs auslösen konnte (um z.B. Castro zu töten, was Zeit- u. Augenzeugen bestätigen, z.B. Judith Baker) und dabei das AIDS-Virus (HIV) erschaffen wurde.

Schon in den 1960er Jahren war die Agency also in der Lage, Großoperationen, – richtige Kriege – zu führen, ohne von irgendjemand wirklich  „Genehmigungen“ einholen zu müssen.

Eisenhower hat niemals eine „Invasion“ Kubas genehmigt, ihm wurde ein Plan vorgelegt, in dem der „Widerstand“ gegen Castro von außen unterstützt werden sollte. Doch in Wahrheit war ja die überwältigende Mehrheit der kubanischen Bevölkerung ja für Castro und die sozialistische Revolution.

CIA: DIE  UNFEHLBAREN  MISSIONARE

The_CIA_and_the_Cult_of_IntelligenceProuty erklärt in seinem Buch auch, dass die CIA mehr wie eine religiöse Bruderschaft, ein Kult funktioniert, als eine rationale Regierungsorganisation, also die Fähigkeit, sich selbst zu hinterfragen, nicht mehr vorhanden ist und der „group-think“ Kritik von außen nicht akzeptiert. Selbst die unmenschlichsten Verbrechen werden als Notwendigkeit zur Erfüllung einer edlen Mission betrachtet, die als „nationale Sicherheit“ unantastbar ist.

Dass man neu rekrutierten CIA-Leuten suggeriert, sie gehörten jetzt zur geistigen und politischen (auserwählten) „Elite“ des Landes und den „special forces“, sie seien die mutigsten Kerle der Welt, die für edle Ziele kämpfen, ist ja auch nichts Neues. Das funktionierte ja auch schon im Dritten Reich, wo ja ebenfalls der Begriff „Sicherheit“ allgegenwärtig war, um totalitäre Strukturen zu rechtfertigen.

Wenn die gleiche Organisation (CIA) die Autorität erhält,

  • außenpolitisch relevante „Informationen“ zu kontrollieren, (basierend auf „geheimen Nachrichten“, die die CIA oft selbst fabriziert hat)
  • diese dann (gefiltert) – täglich – dem Präsidenten vorzulegen (wodurch er enorm beeinflusst wird)
  • die Macht hat, in Friedenszeiten umfangreiche „verdeckte Operationen“ im Ausland durchzuführen (die wiederum aus den „geheimen Nachrichten“ generiert werden)

dann hat die „Agency“ effektiv die (kriminellen) Auslandsoperationen der Regierung übernommen, die nur mehr auf das „reagiert“, was ihr einflussreiche Kreise einflüstern); von „leadership“ kann keine Rede mehr sein …

 Aber es ist eben meistens nicht die offizielle Regierung, die das Kommando hat, sondern das „invisible government“, das die CIA als exekutives Mafia-Organ für „regime change“ und andere machtpolitische Ziele einsetzt. Für diese Leute, ist die Welt „nur ein großes Schachbrett“ sagt Prouty und das kennen wir ja schon von der grauen Eminenz der US-Außenpolitik, „Zbig“ Brzesinsky, der auch Obama stark beeinflusst hat.

CIA:  „RECHTS“  HAT  IMMER  VORRANG  VOR  DEM  RECHT

IG Farben finances HitlerIst es Zufall, dass so viele der mächtigsten CIA-Direktoren Wirtschaftsanwälte waren? Wohl kaum, denn wie wir aus dem IG Farben System gesehen haben, werden hier staatliche Machtstrukturen für private Profite und Ausschaltung der Konkurrenz benutzt (also genau das Gegenteil eines „Marktes“), ganz zu schweigen von der völligen Zerstörung demokratischer Strukturen in den Ländern, wo es noch was „zu holen“ gibt (wie seit Jahren in der Ukraine).

 Auch brutale Gewalt, Subversion, Anstacheln von Bürgerkriegen und Revolutionen (um eine unerwünschte Regierung zu stürzen) bzw. Einsatz von grauenvollen Terrormethoden um echte Revolutionen zu unterdrücken (um die gewünschte, faschistische Regierung zu erhalten), das Abschlachten von zigtausenden Menschen, der Einsatz von Chemiewaffen (wie Agent Orange und Sarin in Vietnam; Giftgas im Irak und in Syrien), radioaktiven Waffen (wie die DU-Munition in Jugoslawien, im Irak, in Afghanistan, usw.) – all das wird als „notwendig“ und legitim angesehen, wenn es darum geht, die eigenen Interessen durchzusetzen und eine neue „Ordnung“ zu erschaffen.

Für sie war Hitler auch nur ein Werkzeug, um diese apokalyptische Politik durchzusetzen und (bevor es zur endgültigen Schlacht von Armageddon kommt) noch kräftig daran zu verdienen.

Die künstlich erzeugte Hysterie gegenüber den teuflischen „Kommunisten“ bzw. der Sowjetunion war notwendig, um die geheimen Kriege der CIA (die in einigen Fällen zu offenen Kriegen führten) zu rechtfertigen – auch vor dem eigenen Gewissen.

Ideal IllusionsEine faszinierende Analyse dieser Selbst-Indoktrination (und gigantischer Projektion) der Strategen des „Kalten Krieges“ lieferte James Peck in seinem Buch „IDEAL ILLUSIONS“.

 Prouty schreibt dazu:

 „Wie das ganze Land, die ganze Welt dazu gebracht wurde, aus einem Verbündeten im zweiten Weltkrieg [der Sowjetunion, die Hitler’s Divisionen unter großen Opfern besiegt hat, nicht die westlichen Alliierten] einen „manichäischen Teufel“ zu machen, ist beeindruckend. Diesen Widerpart quasi aus der Asche des zweiten Weltkriegs zu erschaffen – und aus irrationalen Gründen – wie kann man das rechtfertigen? Sie waren unsere Partner im Krieg und plötzlich waren sie unsere Feinde.

 Everything that we didn’t like was communist right away — anything the Soviets did was against the West

 Als letzten – und vielleicht wichtigsten – Punkt aus dem Buch von Prouty muss die “militärische Assistenz” (MAP) hinterfragt werden, die die US-Regierung dutzenden Ländern gewährt und natürlich die wahren Motive dafür verschleiert.

_schattenkrieg_AfrikaEine beachtliche Reportage von ARTE hat dazu vor kurzem wichtige Informationen geliefert, die den „Kampf gegen den Terror“ (hier speziell) in Afrika als schäbige Tarnung imperialer und subversiver Absichten entlarvt:

Nachdem Europa jahrelang China freie Hand auf dem afrikanischen Kontinent gelassen hatte, tritt nun eine weitere Macht in Erscheinung: die Vereinigten Staaten von Amerika. Im Namen der Terrorismusbekämpfung beschlossen die USA, ihren Antiterrorkrieg mit all ihrer militärischen Macht in der Sahara fortzusetzen.

Aber verdeckt der Kampf gegen den Terror nicht eine ganz andere Schlacht?..“

(Darauf kannst du wetten …)

 

Mehr dazu im nächsten Beitrag …

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